Dänemark

Keine Beweise gegen mutmaßlichen KZ-Wärter

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Klage des Simon-Wiesenthal-Zentrums zu den Akten gelegt.

Staatsanwaltschaft in Kopenhagen sieht keine hinreichenden Beweise gegen den heute 91-jährigen Dänen Helmuth Leif Rasmussen, der im Zweiten Weltkrieg in Weißrussland in einem Konzentrationslager gearbeitet und damit zur Ermordung der Juden beigetragen haben soll.

Bei den Ermittlungen seien keine Informationen zusammengetragen worden, mit denen die Klage des Simon-Wiesenthal-Zentrums untermauert werden könnte, teilte Staatsanwalt Steen Bechmann Jacobsen am Freitag mit.

Rasmussen lebt inzwischen unter anderem Namen im Großraum Kopenhagen. Sein Name tauchte in einem 2014 erschienenen Buch über das Nazi-Konzentrationslager Bobruisk in Weißrussland auf. Laut einem Polizeibericht soll er dort von 1942 bis 1943 im Einsatz gewesen sein.

Rasmussen war laut eigenen Angaben mit 17 Jahren als Freiwilliger zu einem Militärtraining nach Weißrussland aufgebrochen. Unter der deutschen Besatzung Dänemarks hatten sich zwischen April 1940 und Mai 1945 insgesamt 6.000 Freiwillige dem dänischen Freikorps angeschlossen. Rund tausend Dänen wurden in Bobruisk eingesetzt, wo laut einem Buch der Historiker Dennis Larsen und Therkel Straede mindestens 1.400 Juden ermordet wurden.
 

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