Im Showdown mit Mexico über den Migranten-Ansturm wird der Trump-Kurs immer erratischer.
Das Drama begann, als US-Präsident Donald Trump drohte, er werde Strafzölle für alle Importe einheben, sollte Mexiko nicht die Flüchtlings-Karawanen aus Zentralamerika bereits auf eigenem Boden stoppen.
Die Drohung mit Zöllen hatte sogar Proteste seitens Trumps eigener Republikaner-Partei ausgelöst. Während des Rückfluges aus Europa ruderte Trump plötzlich zurück: Es gebe eine gute Chance auf einen „Deal“, twittert er von Air Force One, um Strafzölle verhindern zu können. Stunden später der Durchbruch: Die Zölle würden bis auf Weiteres ausgesetzt, teilte Trump mit.
Mexiko könnte sich dabei verpflichtet haben, landwirtschaftliche Produkte aus den USA zu kaufen, hatte Trump bereits davor getwittert.
Beobachter sind perplex: Denn die USA hatte gerade mit Mexiko und Kanada einen neuen Nafta-Vertrag ausgehandelt, in dem Agro-Deals geregelt sind.
Die Verwirrung scheint jetzt perfekt: Plötzlich geht es offenbar gar nicht mehr in erster Linie um eine schärfere Gangart gegenüber Migranten …
Das wilde Hin und Her ist ein Indiz, dass Trump wegen der Grenzkrise hochnervös und sichtlich wütend ist. Laut einer jüngsten Schätzung könnten dieses Jahr mehr als eine Million Menschen die Süd-Grenze der USA überqueren – eine Riesenblamage für Trump, dessen wichtigstes Wahlversprechen war, die illegale Einwanderung zu stoppen und einen Grenzwall errichten zu lassen.