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Deutschland

Kinder-Morde: So tickt der Serien-Killer

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Verdächtiger Silvio S. gesteht Mord an Elias (6) und Mohamed (4).

Deutschland unter Schock: Der mutmaßliche Entführer und Mörder des kleinen Flüchtlingsbuben Mohamed (4) hat auch den Mord an dem seit Wochen vermissten sechsjährigen Elias gestanden. Elias wurde Anfang Juli in Potsdam zuletzt beim Spielen gesehen und verschwand dann. In beiden Fällen soll es sich um Sexualmorde handeln.

Die Fahnder gehen davon aus, dass der 32-jährige Silvio S. ein Einzeltäter war. Polizeilich sei er "ein unbeschriebenes Blatt" gewesen. Seine Mutter hatte ihn auf den Fahndungsfotos der Polizei erkannt und der Polizei den entscheidenden Hinweis gegeben.

"Ich kann nicht glauben, dass er das war", zitiert die deutsche Bild-Zeitung die Großmutter (80) des Täters. "Ich habe ihn und seine Schwester großgezogen." Als Kind sei Silvio A. ein ruhiger Typ gewesen und hätte in der Schule nicht so recht Anschluss gefunden. Sie kann sich die Taten jedenfalls nicht erklären, denn "Silvio liebte seine Neffen und Nichten und hat sich viel mit ihnen beschäftigt." Auf den Fahndungs-Fotos erkannte sie ihren Enkel sofort: "Er hatte seine Werkstatt-Klamotten an."

Mohamed, der am 1. Oktober vor dem für Flüchtlinge zuständigen Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) in Berlin verschwand, war am Donnerstag tot gefunden worden. Oberstaatsanwalt Michael von Hagen sprach von "stumpfer Gewalt gegen den Hals" als Todesursache. Der mutmaßliche Täter habe nach eigener Aussage das Kind mit einem Gürtel erdrosselt - weil es "gequengelt und gemault" habe und er Angst vor Entdeckung hatte, nachdem er den Buben missbraucht hatte.

Der 32-Jährige, der als Wachmann in Brandenburg arbeitete, deutete bei seiner Vernehmung an, auch den Erstklässler Elias kurz nach der Entführung getötet zu haben. Polizisten mit Spürhunden suchten am Freitag noch das Wohnhaus des mutmaßlichen Mörders von Mohamed und Elias im brandenburgischen Niedergörsdorf ab, in dem auch die Eltern des Verdächtigen leben. Auch der Garten sollte untersucht werden.

In das Haus seiner Eltern soll der Mörder Mohamed direkt nach dessen Entführung gebracht haben. "Es ist dort im Verlauf des Abends, der Nacht und auch des folgenden Vormittags auch zu sexuellen Handlungen an dem Kind gekommen", sagte von Hagen. Nach der Ermordung des Buben habe der 32-Jährige die Leiche in eine Wanne auf den Dachboden gelegt und sie später mit Katzenstreu gegen den drohenden Geruch bedeckt.

Am Tag der Festnahme fuhr der Mann noch mit dem Auto herum. Der Oberstaatsanwalt sagte: "Das hatte aus seiner Sicht einen ganz profanen Grund, weil er noch ein Geschenk für seine Cousine kaufen musste." Zuhause, wo ihn bereits die Polizei erwartete, habe er dann ein umfangreiches Geständnis abgelegt. Mohameds Leiche wurde im Auto des Verdächtigen gefunden. Er hatte sie zuvor vom Dachboden geholt.

Der Verdächtige wollte nach eigener Aussage am Lageso angeblich "Gutes tun" und Dinge wie Plüschtiere spenden. Dabei sei er auf Mohamed gestoßen.


 

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