In Paket versteckt

Kolumbien: Kind von Bombe zerfetzt

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FARC benutzte den ahnungslosen Buben zum Transport des Sprengstoffes.

Ein Zwölfjähriger ist in Kolumbien von einer Bombe zerfetzt worden, die er in einem Paket versteckt zu einer Polizeistation bringen sollte. Der ahnungslose Bub habe das Paket im Auftrag der marxistischen Rebellengruppe "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) zu der Wache in dem Ort El Charco in der im Südwesten des Landes gelegenen Provinz Narino bringen sollen, teilte die Polizei am Freitag mit. Dass in dem Paket eine Bombe war, habe das Opfer nicht gewusst. Warum der Sprengsatz am Vortag vorzeitig hoch ging, war unbekannt.

Kind in Kreuzfeuer geraten - tot
Der Gouverneur von Narino, Antonio Navarro, verurteilte die Tat. "Das Attentat von El Charco hat uns erschüttert, so schrecklich war es", sagte das frühere Mitglied der Guerillabewegung "M-19", die 1990 mit dem Staat Frieden geschlossen hatte. Ebenfalls am Donnerstag war weiterer Zwölfjähriger im Kreuzfeuer der Rebellen und des Militärs in der benachbarten Provinz Huila getötet worden. Bei weiteren Gefechten starben drei Soldaten und Polizisten und sieben wurden verletzt.

Die FARC haben ihre Angriffe und Anschläge in den vergangenen Wochen erheblich ausgeweitet. Dies wurde in dem südamerikanischen Land, das schon seit mehr als 45 Jahren unter einem bürgerkriegsartigen Konflikte leidet, als Versuch gewertet, die für den 30. Mai angesetzte Präsidentenwahl zu stören.

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