Kolumbien

Guerilla-Führer flieht aus Gefängnis

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Ein Wächter wurde bei dem Ausbruch getötet. Der ELN-Kämpfer soll sich nach Venezuela abgesetzt haben.

In Kolumbien ist ein ranghohes Mitglied der zweitgrößten Guerilla-Organisation des Landes aus dem Gefängnis geflohen. Wie die Polizei mitteilte, wurde Carlos Maris Guarin vom Nationalen Befreiungsheer (ELN) am Mittwoch von zwei mutmaßlichen Komplizen aus einer Haftanstalt im Osten des Landes befreit.

Bei der Befreiungsaktion wurde den Angaben zufolge ein Wachmann, der den Guerilla-Führer zu einer Anhörung begleitete, getötet und ein zweiter schwer verletzt. Die Sicherheitskräfte entdeckten später ein Auto und zwei Motorräder am Grenzfluss zu Venezuela. Sie gehen daher davon aus, dass sich Guarin mit einem Boot in das Nachbarland abgesetzt hat.

Guarin, der auch unter dem Namen Pablito bekannt ist, war im Jänner 2008 in Bogota festgenommen worden. Die kolumbianische Regierung macht ihn für die Tötung eines Bischofs im Jahr 1992 verantwortlich. Außerdem wird ihm ein Angriff auf einen Militärstützpunkt in Venezuela zur Last gelegt, bei dem 1995 acht venezolanische Soldaten starben. Die ELN hat bis zu 5000 Kämpfer. Der größten kolumbianischen Rebellenorganisation, den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC), gehören nach verschiedenen Angaben bis zu 10.000 Kämpfer an.

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