In der Nacht

Lage in Hamburger Schanzenviertel eskalierte

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Nach Plünderungen und brennenden Barrikaden rückte die Polizei massiv ein

Die Lage im Hamburger Schanzenviertel hat sich nach den gewaltsamen Protesten gegen den G-20-Gipfel in der Nacht auf Samstag nach Polizeiangaben wieder beruhigt. Ein Großteil der Straße Schulterblatt wurde demnach geräumt. Viele Randalierer verschwanden in Seitenstraßen. In der Straße war es in den Stunden davor zu heftigen Auseinandersetzungen mit Demonstranten gekommen.
 
 
 
In diesem Zusammenhang bestätigte die Polizei den Einsatz von Spezialkräften. Die Gefährdung sei erheblich gewesen. Es habe Hinweise darauf gegeben, dass Angriffe mit Molotow-Cocktails, Zwillen und Wurfgegenständen vorbereitet worden seien. Die Polizei sprach von etwa 1.500 Randalierern.
 
Einsatzkräfte riegelten den südlichen Zugang zur Straße ab. Randalierer griffen der Polizei zufolge auch Einsatzkräfte nordöstlich des Schanzenviertels an. Barrikaden würden errichtet. Der S-Bahnverkehr in der Hamburger Innenstadt wurde vorübergehend eingestellt. Der U-Bahnhof Schlump wurde aus Sicherheitsgründen zeitweise geschlossen.
 

Hubschrauber mit Suchscheinwerfern

 
Auf TV-Bildern war zu sehen, wie Einsatzkräfte in Häuser eindrangen und auf Dächern standen. Über dem Viertel kreisten zwei Hubschrauber mit Suchscheinwerfern. Mit gepanzerten Fahrzeugen wurden Barrikaden weggeschoben, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Wasserwerfer waren im Einsatz. Die Polizei sprühte auch Tränengas. Zeugen berichteten von Polizisten mit Sturmgewehren.
 
Die Polizei rief via Facebook die Bürger auf, sich deutlich von Gewalttätern zu distanzieren. "Wir gehen jetzt konsequent gegen die Straftäter im Schulterblatt vor. Unterstützt unsere Arbeit und entfernt euch umgehend!"
 

Rund 100 Festnahmen

 
Polizeisprecher Timo Zill sagte dem Sender N24, dass bei den Auseinandersetzungen bisher 100 Personen in Gewahrsam genommen wurden. Inzwischen seien auch einige Haftbefehle erlassen worden, sagte er.
 
"Wir haben noch nie so ein Ausmaß an Hass und Gewalt erlebt", zeigte sich Zill bei "Bild Daily" Spezial schockiert über die Ausschreitungen. Derzeit verzeichnen die Behörden nach eigenen Angaben mindestens 197 verletzte Polizeibeamte. Zu Verletzungen bei Störern oder Unbeteiligten lagen der Polizei am Freitagabend keine Zahlen vor
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