Hossein Derakshshan muss trotz Protesten für fast zehn Jahre ins Gefängnis.
Trotz internationaler Proteste hat ein Gericht in Teheran die Verurteilung des iranisch-kanadischen Bloggers Hossein Derakhshan zu einer Freiheitsstrafe von neunzehneinhalb Jahren bestätigt. Das meldeten Websites der iranischen Opposition am Mittwoch.
Israel-Besuch als schwere Straftat
Derakhshan war im November 2008 festgenommen worden und wird seither im Iran festgehalten. Ihm wird unter anderem ein Israel-Besuch im Jahre 2008 zur Last gelegt, was im Iran als schwere Straftat geahndet wird.
Das Außenministerium in Teheran hatte darauf verwiesen, dass der Iran doppelte Staatsangehörigkeiten nicht anerkenne und der Blogger deshalb vor Gericht wie ein Iraner und nicht wie ein kanadischer Staatsbürger behandelt werde. Die Anklage hatte wegen Spionage für Israel die Todesstrafe gefordert. Ein Gericht verurteilte Derakhshan schließlich im vergangenen September zu neunzehneinhalb Jahren Haft.
Die Schriftstellervereinigung PEN International prangerte das Urteil als "ungeheuerlich" an. "Statt Bücher zu verbieten, versuchen sie, das Internet zu kontrollieren", kritisierte damals PEN-Präsident John Ralston Saul. "Dies ist ein neuer Totalitarismus."