Libyen

Gaddafi greift Ölstädte wieder an

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Angeblich starben bei den neuen Angriffen bis zu 18 Menschen.

Libysche Kampfjets haben am Freitag erneut einige Luftangriffe in der Umgebung der Öl-Stadt Al-Brega geflogen. Ein Arzt in der östlichen Stadt "Rebellen-Hauptstadt" Bengasi (Benghazi) sagte, in Al-Brega hätten die Truppen Gaddafis auch Panzer und Hubschrauber eingesetzt. In der benachbarten Stadt Ajdabiya hätten sie aus der Luft ein Munitionsdepot und einen Versammlungsort von Aufständischen bombardiert. 18 Menschen seien getötet worden. Von anderer Seite konnte dies zunächst nicht bestätigt werden.

Ein Augenzeuge sagte, die Rebellen kontrollierten weiter die Stadt Al-Brega. Einige Aufständische zogen weiter nach Westen in Richtung des Hafens Ras Lanuf, der noch von den Truppen Gaddafis gehalten wird.

Flüchtlingsstrom
Der Flüchtlingsstrom aus Libyen reißt nicht ab. Nach Angaben eines hochrangigen EU-Beamten passieren derzeit etwa 1.000 Menschen die libysch-tunesische Grenze. Insgesamt hätten das Land schon 180.000 Menschen seit Beginn der Unruhen verlassen, wobei die Zahl der Flüchtlinge an den Grenzen zu Ägypten, Niger und Algerien niedriger sei.

Streit um Friedensplan
Uneinigkeit in der libyschen Herrscherfamilie: Während der Sohn Saif al-Islam den Vorschlag für eine ausländische Vermittlung im Konflikt am Rande eines Bürgerkriegs zurückweist, soll Vater Muammar al-Gaddafi ihn akzeptiert haben.

Gewaltausbruch gegen Gaddafi

Verwirrung
Er kenne zwar den Vorstoß Venezuelas nicht, sagte Gaddafis Sohn Saif in einem Interview des TV-Senders Sky News. Libyen könne seine Probleme aber alleine lösen. "Es gibt keine Notwendigkeit für eine Einmischung aus dem Ausland." Venezuela zufolge nahm die libysche Regierung den Plan an, der vorsieht, dass sich eine Delegation aus Lateinamerika, Europa und dem Nahen Osten um eine Annäherung zwischen Gaddafi und den Rebellen bemühten soll. Die Arabische Liga erklärte, sie berate darüber.

Nach Worten von Venezuelas Staatschef Hugo Chavez hat Muammar al-Gaddafi den Vorschlag für eine internationale Vermittlungskommission akzeptiert. Gaddafi habe zudem die Entsendung einer Delegation der Vereinten Nationen nach Libyen befürwortet, sagte Chavez am Donnerstag bei einem Treffen der venezolanischen Sozialistischen Einheitspartei (PSUV).

"Ich habe mit Gaddafi (am Telefon) gesprochen, und er hat mir gesagt, dass er die Kommission akzeptiert und dass sie hoffentlich nicht nur aus Einzelstaaten, sondern auch den Vereinten Nationen bestehe, damit sie (die UN) sehen, was wirklich passiert, bevor sie verurteilen und daran denken, das libysche Volk zu überfallen", sagte Chavez, der Anfang der Woche selbst den Vorschlag einer "Friedenskommission" gemacht hatte.

Beratungen
Der von Venezuela vorgeschlagene Friedensplan für Libyen wird nach Angaben der Arabischen Liga derzeit beraten. Der Sohn des libyschen Diktators Gaddafi, Saif al-Islam, hatte zuvor den Vorschlag für eine ausländische Vermittlung im Konflikt zurückgewiesen. Er kenne zwar den Vorstoß Venezuelas nicht, sagte Gaddafis Sohn in einem Interview des TV-Senders Sky News. Libyen könne seine Probleme aber alleine lösen.
 

Flüge ausgesetzt
Die AUA (Austrian Airlines) wird Libyen auch in den nächsten Tagen nicht anfliegen. Die Airline hat am Freitag entschieden, die Flüge nach Tripolis zumindest einmal bis zum 16. März ausgesetzt zu lassen. Die nächste Entscheidung kündigte AUA-Sprecher Michael Braun für den 15. März an.

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USA prüfen Militärschlag gegen Gaddafi

Das Kampfschiff "USS Kearsarge" wurde vom Roten Meer inach Libyen beordert.

Es wird von zwei weiteren Schiffen begleitet.

Auf dem Schiff ist eine Staffel von Helikoptern stationiert...

.. außerdem verfügt es über medizinische Einrichtungen.

Die "USS Kearsarge" kann so auch für humanitäre Zwecke eingesetzt werden.

Unterdessen versuchen Truppen von Gaddafi, verlorenes Terrain zurückzugewinnen.

Hier fährt die USS Ponce, ein Begleitschiff der US-Marine, durch den Suez-Kanal.

Das Flüchtlings-Hochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) hat an die Weltgemeinschaft appelliert, Hunderte Flugzeuge zur Rettung von Flüchtlingen an der libysch-tunesischen Grenze zu entsenden.

Insgesamt sind 150.000 Flüchtlinge zu versorgen.