45-jähriger Führerscheinsünder hatte deutsche Geldstrafe nicht bezahlt – Grenzkontrollsystem schloss ihn ein.
In Deutschland braucht es offenbar keine Polizisten mehr, um Festnahmen durchzuführen. Wie die deutsche Bundespolizei berichtet, ist am Münchener Flughafen ein gesuchter Straftäter bei der Ausreisekontrolle vom automatischen Grenzkontrollsystem "EasyPASS" festgesetzt worden. Bei dem Festgenommenen habe es um einen 45-jährigen Linzer Führerscheinsünder gehandelt.
Die Bundespolizisten waren bei der ganzen Operation nur noch als Eskorte und Chauffeure tätig: Sie begleiteten den Österreicher zunächst zur Polizeistation, dann fuhren sie ihn ins Gefängnis. Der Mann war im Jahr 2016 von bayerischen Schleierfahndern im deutsch-österreichischen Grenzgebiet beim Fahren ohne Führerschein erwischt worden. Er bekam eine Strafe wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, die er aber nur zum Teil bezahlte. Wegen des Restbetrags von 1.200 Euro oder 30 Tagen Ersatzhaft schrieb ihn die Staatsanwaltschaft in Traunstein zur Fahndung mit Haftbefehl aus.
Der Österreicher durfte von dem deutschen Haftbefehl wohl nichts gewusst haben. Am Montag versuchte er über das automatische Grenzkontrollsystem die Ausreisekontrolle für einen Flug nach Shanghai zu absolvieren. Die Anlage schlug Alarm, die Türen wurden automatisch blockiert. Weil der Festgenommene den geforderten Betrag nicht zahlen konnte, wurde er in die Münchner Justizvollzugsanstalt gebracht.