Marseille

Mysteriöse Leichen im Auto entdeckt

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Die Mordserie ist offenbar dem Drogenmilieu zuzuordnen.

Im blutigen Bandenkrieg in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille sind über Weihnachten vermutlich drei weitere Menschen ums Leben gekommen: In einem ausgebrannten Auto wurden am Sonntagabend drei Leichen gefunden, wie es aus Ermittlerkreisen hieß. Bei dem Audi A3 wurde der Einschuss durch eine Kugel entdeckt. In der Region waren schon mehrfach Menschen zunächst erschossen und dann in einem Auto verbrannt worden, um Spuren zu verwischen. Auch Schießereien mit Kalaschnikows hatten in den vergangenen Wochen mehreren Menschen das Leben gekostet.

27-Jähriger per Kopfschuss hingerichtet
Erst vergangene Woche war die Leiche eines 27-Jährigen aus Marseille in einem brennenden Auto auf einem Parkplatz entdeckt worden. Der Mann war der Polizei aus dem Drogenhändler-Milieu bekannt. Ihm war zuvor in den Kopf geschossen worden. Auch im September 2010 war ein 27-jähriger Mann, ebenfalls als Drogenhändler bekannt, unter ähnlichen Umständen ums Leben gekommen.

17-Jähriger mit Kalaschnikow erschossen
Ebenfalls in der vergangenen Woche war ein 17-Jähriger mit sieben Schüssen aus einer Kalaschnikow in Marseille getötet worden. Die Fahnder gingen davon aus, dass es sich um eine Vergeltungstat im Dealermilieu handelte. Das Opfer war in der Vergangenheit durch Diebstähle und kleinere Drogendelikte aufgefallen, bei seiner Leiche wurde eine Maschinenpistole gefunden. Zuvor waren allein seit November in der Region vier Menschen bei Schießereien mit Kalaschnikows getötet worden, darunter auch ein Polizist.

Nach dem Tod des 17-Jährigen hatte Staatsanwalt Jacques Dallest vergangene Woche gesagt, dies sei bereits "der zehnte Vergeltungsakt" in Marseille seit Jahresbeginn. Hinzu kämen rund 30 versuchte Racheanschläge. In Frankreich häufen sich seit Monaten auch gewalttätige Serieneinbrüche. Immer wieder kommt es zu Verfolgungsjagden mit der Polizei, bei denen auch mit Kalaschnikows geschossen wird. Die Staatsanwältin der südfranzösischen Region Aix-en-Provence, Dominique Moyal, sprach wegen der schweren Waffen bereits von "Kriegshandlungen".

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