Ein massiver Sonnensturm verursacht gerade weltweite Stromausfälle. Experten warnen: Das war wahrscheinlich erst der Anfang.
Am Dienstag kurz nach 17:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit schleuderte die Sonne eine gewaltige Eruption ins All. Die besonders starke Sonnenstrahlung (auch Sonneneruption genannt) der Kategorie X2.7 – eine der stärksten überhaupt – sorgte weltweit für Störungen im Funkverkehr, besonders in Europa, Asien und dem Nahen Osten.
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In diesen Regionen war es zu diesem Zeitpunkt Tag, weshalb sie von der Strahlung direkt betroffen waren.
Rast mit Lichtgeschwindigkeit Richtung Erde
Die Eruption ging vom Sonnenfleck AR4087 aus – einer dunklen Region auf der Sonnenoberfläche mit besonders starker magnetischer Aktivität. Wenn sich dort zu viel Energie aufbaut und plötzlich entlädt, entstehen Sonneneruptionen, bei denen große Mengen an Strahlung mit Lichtgeschwindigkeit Richtung Erde rasen.
Diese Strahlung kann die obere Atmosphäre der Erde verändern: Elektronen werden aus Molekülen gelöst, was die Luftschichten elektrisch auflädt und Funkwellen stört, insbesondere im Hochfrequenzbereich, der z. B. für Flugzeugkommunikation genutzt wird.
Wie gefährlich ist die Eruption?
Sonneneruptionen werden in Kategorien eingeteilt: C (schwach), M (mittel) und X (extrem stark). Die Eruption der Stärke X2.7 liegt im unteren Bereich der gefährlichsten Klasse, ist aber dennoch stark genug, um Technik auf der Erde zu beeinflussen.
Experten warnen
Forscher beobachten den Sonnenfleck AR4087 genau, denn er dreht sich in den kommenden Tagen in Richtung Erde. Das bedeutet: Weitere, möglicherweise stärkere Eruptionen könnten folgen. Tatsächlich wurde bereits kurz nach dem X-Ausbruch eine weitere Eruption der M-Klasse (M5.3) registriert.
Wie gut sind wir vorbereitet?
Nicht besonders gut – das zeigt eine groß angelegte Notfallübung in den USA vom Mai 2024. Behörden simulierten den Fall mehrerer großer Sonnenausbrüche. Dabei stellte sich heraus: Die derzeitige Technik zur Vorhersage solcher Ereignisse reicht nicht aus, um schnell und effektiv zu reagieren.
Kein Handynetz, kein GPS
Besonders gefährlich wären sogenannte koronale Massenauswürfe (CMEs) – Wolken geladener Teilchen, die Tage zur Erde brauchen, aber dann massive geomagnetische Stürme auslösen können. Solche Stürme könnten Satelliten lahmlegen, Stromnetze stören oder GPS-Systeme unbrauchbar machen. Es wären apokalypseähnliche Zustände.