Baby Faustus kam mit einem halben Herz zur Welt - dass er lebt, ist ein Wunder.
Komplexes Phänomen. Mutter Fanny B. war geschockt, als sie die Diagnose noch während der Schwangerschaft bekam. Ihr Baby hat gleich sieben Herzfehler - ein äußerst komplexes Phänomen. Diese Erkrankung hatte bis dahin noch niemand gesehen, sagt die Mutter gegenüber "Bild". Dass Faustus lebt und inzwischen neun Monate alt ist, ist ein Wunder.
Die Ärzte waren ratlos, ob das Kind überleben wird. Nach den Diagnosen, entschlossen sich die Eltern es zu versuchen und das Kind zu bekommen. Am 27. Oktober 2017 ist es soweit: Das Baby ist geboren. Zur Überraschung aller, atmete Faustus selbst. Die Ärzte sind verwundert. Das Herz des Babys hat nur einen großen Vorhof und eine funktionierende Kammer und ist mit der Lunge „falsch verkabelt“, sagt Fanny B.
Ärzte retten ihm das Leben
Faustus hat keine Milz und der Magen liegt an einer falschen Stelle. Da die Sauerstoffsättigung des Blutes mit 90 Prozent aber sehr gut war für den "krassen Herzfehler", durfte die Familie nach Hause, berichtet "Bild". Bald aber waren die zarten Blutgefäße überfordert, es kam zum Blutstau. „Sein halbes Herz schlug zwar, aber der kleine Körper bekam viel zu wenig Sauerstoff.“ Eine OP wäre das Todesurteil für das Baby gewesen, weil es nicht an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen hätte werden können.
"Wir haben einfach etwas versucht, was noch nie jemand zuvor gewagt hatte", berichtet Ewert. Mit zwei hauchdünnen Herzkathetern und winzigen Drahtröhrchen schufen sie die fehlende Verbindung vom halben Herzen zu den wichtigen Blutgefäßen, "von denen es durch eine Laune der Natur getrennt war". So retteten die Ärzte dem kleinen Faustus das Leben. Seither geht es dem Baby gut, sagt die Mutter.
Fanny B. wählte noch vor der Diagnose den Namen aus, der jetzt so gut passt: "Wer einen Pakt mit dem Teufel schließt, muss auch so heißen", sagt sie unter Verweis auf Goethe.