Telefonat mit Präsident Nauseda - Für Dienstag offenbar Gespräch mit Putin geplant.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat Litauen für die Aufnahme der belarussischen Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja gedankt. Merkel habe am Montag mit Präsident Gitanas Nauseda telefoniert und die Situation in Weißrussland (Belarus) besprochen, teilte die litauische Präsidentschaft am Abend mit.
"Während des Gesprächs dankte die Kanzlerin Litauen für seine Hilfe für Swetlana Tichanowskaja und interessierte sich für deren Befinden und Pläne", hieß es. Zudem kündigte Merkel den Angaben zufolge an, am Dienstagvormittag mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefonieren zu wollen. "Berlin versucht außerdem derzeit, zu (dem belarussischen Präsidenten) Alexander Lukaschenko durchzudringen", so die Mitteilung.
Merkel und Nauseda hätten auch besprochen, wie die Zivilgesellschaft in Belarus unterstützt werden könne. In Belarus gibt es seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl vor gut einer Woche anhaltende Proteste. Angesichts des brutalen Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen Regierungskritiker war Tichanowskaja kurz nach dem Urnengang nach Litauen geflohen.
Aus ihrem Exil erklärte sie am Montag ihre Bereitschaft, die Führung von Belarus zu übernehmen. Sie sei bereit, Verantwortung zu übernehmen und übergangsweise "als nationale Anführerin zu handeln", sagte Tichanowskaja in einer Videobotschaft.