"Besondere Beziehung"

Merkel lobt Türkei für Engagement in Flüchtlingskrise

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Die Türkei leiste den größten Beitrag zur Lösung der humanitären Krise, so die Kanzlerin.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihr Engagement für gute Beziehungen zur Türkei trotz der aktuellen Spannungen bekundet. "Auch gegenüber der Türkei gilt: Ein gutes Verhältnis ist einem angespannten vorzuziehen, und in diesem Geist führe ich die Gespräche mit Präsident Erdogan", sagte Merkel in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag-Ausgaben).

Ungeachtet der derzeitigen Probleme sehe sie "eine besondere Verbindung" zwischen Deutschland und der Türkei. "Das wird auch so bleiben", fügte sie hinzu.

Besonderes Verhältnis wegen Deutsch-Türken

"Was das deutsch-türkische Verhältnis besonders macht, sind die über drei Millionen türkischstämmigen Menschen, die in Deutschland leben", sagte die Regierungschefin. Es gebe zwar enttäuschende Beispiele offenbar nicht gelungener Integration. "Andererseits wäre es ganz falsch, davon auf alle drei Millionen Türkischstämmigen in Deutschland zu schließen."

Der versuchte Putsch sei für die Türkei ein schlimmer Einschnitt gewesen, räumte Merkel ein. Die Türkei sei als NATO-Mitglied ein wichtiger Partner und sei für die Lösung bestimmter Konflikte wichtig: "Ich denke vor allem an das Drama, das sich in Syrien abspielt."

Größter Beitrag zur Lösung der Krise

Die Türkei habe drei Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen, sagte Merkel. "Das ist eine große Leistung. Sie ist damit das Land, das den größten Beitrag zur Lösung der humanitären Katastrophe von Syrien leistet."

Die Beziehungen zwischen Ankara und Berlin waren unter anderem wegen der repressiven Reaktion der türkischen Regierung auf den Putschversuch abgekühlt. In den vergangenen Tagen hatte eine interne Einschätzung des deutschen Innenministeriums zu türkischer Unterstützung für Islamisten für weiteren Ärger in Ankara gesorgt.
 

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