Schickedanz-Prozess

Milliardenklage von Quelle-Erbin: Urteil erneut verschoben

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Quelle-Erbin will 1,9 Mrd. Euro Schadenersatz von früherer Hausbank Sal. Oppenheim.

Eine Entscheidung im milliardenschweren Schadenersatzprozess von Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz verschiebt sich erneut. Das Kölner Landgericht teilte am Donnerstag mit, der für die kommende Woche geplante Verkündungstermin werde nun auf den 20. Dezember verlegt. Grund seien der Umfang des Zivilprozesses sowie die Belastung der Kammer mit weiteren komplexen Verfahren.

Schickedanz fordert insgesamt 1,9 Mrd. Euro, vor allem von ihrer damaligen Hausbank Sal. Oppenheim, deren früherer Führung und ihrem einstigen Vermögensberater Josef Esch.

Die Ex-Milliardärin hatte hohe Summen in den Arcandor-Konzern - zuvor KarstadtQuelle - gesteckt, der 2009 pleiteging. Ihr Vermögen sei gegen ihren Willen riskant angelegt und verschleudert worden, argumentiert die Klägerin. Die Beklagten weisen die Vorwürfe zurück und fordern die Abweisung der Klage.

Das Verfahren läuft seit dreieinhalb Jahren. Der Verkündungstermin war bereits mehrfach nach hinten geschoben worden - auch, um den Streitparteien Zeit für eine außergerichtliche Einigung zu geben. Verhandlungen dazu waren aber bis zu der zuletzt gerichtlich gesetzten Frist am 1. September ergebnislos geblieben.

Bei dem Verfahren handelt es sich um einen der größten Schadenersatzprozesse der deutschen Justizgeschichte. Zum Start hatte der Vorsitzende Richter durchblicken lassen, dass er die Argumentation der Klägerin nicht für sehr überzeugend hält. Im Herbst 2015 hieß es dann allerdings, in einem Aspekt habe Schickedanz nach vorläufigem Stand Aussicht auf einen Teilerfolg.

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