USA

Mord-Prozess gegen falschen Rockefeller

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Der 50-Jährige sitzt wegen der Entführung seiner Tochter im Gefängnis.

Der aus Deutschland stammende Christian Karl Gerhartsreiter, auch bekannt als "falscher Rockefeller", muss sich in den USA nun auch wegen Mordes vor Gericht verantworten. Der 50-Jährige wurde am Dienstag (Ortszeit) in Los Angeles des Mordes an einem Mann aus San Marino beschuldigt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Gerhartsreiter sitzt bereits wegen der Entführung seiner eigenen Tochter im Gefängnis.

Das Opfer namens John Sohus wurde zuletzt Anfang 1985 gesehen. Kurze Zeit später verschwand auch ein Mann, der sich Christopher Chichester nannte und in einem Gästehaus von Sohus gewohnt hatte. Im Mai 1994 wurde eine Leiche im Garten des Hauses gefunden, die dort vergraben war. Sie wurde später als Sohus identifiziert. Den Ermittlungen zufolge erlitt er tödliche Schläge auf den Kopf.

Auslieferung gefordert
Die Staatsanwaltschaft von Los Angeles forderte am Dienstag die Auslieferung Gerhartsreiters aus dem US-Bundesstaat Massachusetts, wo er eine fünfjährige Haftstrafe absitzt. Gerhartsreiter war 2009 wegen der Entführung seiner eigenen Tochter von einem Gericht in Boston verurteilt worden. Der aus Bergen am Chiemsee stammende Gerhartsreiter war in den USA jahrelang unter dem falschen Namen Clark Rockefeller aufgetreten.

Gebürtiger Oberbayer
Der gebürtige Oberbayer reiste nach Erkenntnissen der US-Behörden vor drei Jahrzehnten in die USA ein und gab sich eine ganze Reihe falscher Namen und gefälschter Identitäten: Zuletzt nannte er sich Clark Rockefeller und behauptete, er gehöre der legendären US-Milliardärsfamilie an. Mit seiner Fantasie-Geschichte, seiner Intelligenz und seinem Charme gewann der vermeintliche Rockefeller 1993 das Herz der Harvard-Absolventin Sandra Boss. 1995 heiratete das Paar, das sich 2007 wieder scheiden ließ.

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