Flüchtlingsdrama

Mutter mit Kind (9) flieht 
übers Meer

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20 Stunden lang mussten die beiden auf einem Flüchtlingsboot ausharren.

Ihr Leben in Tunesien wurde zur Hölle. Tina Rothkamm wurde vom Ehemann geschlagen. Nach vier Jahren gelang ihr die Flucht – übers Meer.

Ihr Ehemann wollte ihr die Tochter wegnehmen. Da nahm Tina Rothkamm (39) aus Velbert (Nordrhein-Westfalen) allen Mut zusammen, schaffte es auf ein Flüchtlingsboot und flüchtete mit Tochter Amira (9) übers Meer – 20 Stunden lang.

Vier Jahre versuchte die Lehrerin zu entkommen. Am Flughafen wurde ihr der Personalausweis abgenommen – ihr Mann, ein Arzt (Scheidung 2007), ließ seine Kontakte spielen.

Hilfe bei Schleppern
Ihre Verzweiflung trieb sie in die Hände von Schleppern. Die 39-Jährige zahlte 2.000 Euro für die Überfahrt nach Lampedusa. Eineinhalb Tage wartete die Deutsche auf die Abfahrt. Dann lagen drei Boote bereit, „eines heruntergekommener als das andere“, sagt sie in Bild. „Der Aufpasser wollte immer mehr Leute aufs Schiff lassen. Es war ihm egal, dass er mit unserem Leben spielte.“ Später erfuhr sie: Das erste Schiff, auf das sie eigentlich sollte, kenterte.

In der Nacht wurde es besonders schlimm. „Die Wellen wurden stärker und es war erbärmlich kalt. Nach 20 Stunden endlich die Erlösung. „Als ich die italienischen Soldaten sah, wusste ich, wir haben es geschafft. Wir hatten offenbar einen Schutzengel.“

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