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Nach Raketenangriff: Selenskyj fordert Bestrafung Russlands

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Nach den verheerenden Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Welt zum gemeinsamen Kampf gegen Russlands Terror aufgerufen.

"Wenn wir das jetzt nicht in der Ukraine tun, dann wird sich der russische Terror weiter in Europa und in der Welt ausbreiten", sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft am Dienstag. Die Demokratien müssten beweisen, dass sie Leben schützen können.

Die russischen Machthaber dürften nicht weiter das Gefühl haben, ungestraft Menschenleben zu zerstören und Leid zu erzeugen. "Russland muss lernen, was Verantwortung für das Zerstören von Leben und was die Kraft des Verteidigens von Leben bedeutet", sagte Selenskyj.

Russland hatte nach Selenskyjs Angaben allein am Dienstag rund 100 Raketen verschiedener Typen auf die Ukraine abgefeuert und dabei fünf Menschen getötet sowie 130 weitere verletzt. Er sprach den Angehörigen der getöteten Zivilisten sein Beileid aus und sicherte den Verletzten in den Regionen Charkiw, Kiew und Saporischschja Hilfe zu.

Seit Freitag voriger Woche seien es 500 russische Raketen- und Drohnenangriffe gewesen, sagte Selenskyj weiter. "Kein anderer Staat hat je solche Attacken abgewehrt, solche vereinten - Drohnen und Raketen, darunter auch ballistische aus der Luft."

Selenskyj informierte in dem Video außerdem noch einmal über sein Gespräch mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak, dem er dankte für die Bereitschaft, die Flugabwehr der Ukraine zu stärken. "Mehr Luftverteidigungssysteme und mehr Raketen für die Flugabwehr sind das, was direkt Leben rettet." Die Ukraine verteidigt sich seit bald zwei Jahren mit westlicher militärischer Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg.

Das russische Verteidigungsministerium meldete in der Nacht zum Mittwoch einmal mehr Beschuss des Grenzgebiets Belgorod von ukrainischer Seite. Es seien neun Raketen vernichtet worden bei dem "weiteren Versuch des Kiewer Regimes, gegen Objekte auf dem Gebiet der Russischen Föderation einen Terroranschlag zu verüben, teilte das Ministerium in Moskau mit. Diese Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Nach Behördenangaben gab es keine Verletzten.

Anwohner in Belgorod berichteten in sozialen Netzwerken von schweren Explosionsgeräuschen in der Stadt und veröffentlichten Videos dazu. Die Echtheit der Aufnahmen konnte zunächst nicht überprüft werden. Auch Luftalarm war demnach zu hören.

Auch auf der von Russland schon 2014 annektierten Halbinsel Krim meldeten die Behörden den Abschuss einer ukrainischen Rakete über dem Schwarzen Meer. Es sei keine Infrastruktur beschädigt worden, hieß es.

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