Libyen

NATO führt Luftangriffe weiter

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Die schwer umkämpfte Stadt Misrata liegt derzeit im Fokus der Militäraktionen.

Die NATO hat nach dem vorläufigen Ende der US-Beteiligung am Libyen-Einsatz ihre Luftangriffe fortgesetzt. Dabei sei inzwischen die umkämpfte Stadt Misrata (Misurata) einer der Schwerpunkte, sagte NATO-General Mark van Uhm am Dienstag in Brüssel.

Hunderte Tote nach Gaddafi-Angriffen
Misrata habe wegen der dortigen Geschehnisse "oberste Priorität", sagte van Uhm. Die rund 200 Kilometer östlich der Hauptstadt Tripolis gelegene Stadt wurde in den vergangenen Tagen wiederholt von Gaddafi-Truppen attackiert, dabei sollen nach Ärzteangaben Hunderte Menschen getötet worden sein. Allein am Montag habe die NATO 14 Luftangriffe geflogen, so van Uhm. Die Luftschläge würden "mit großer Intensität" fortgesetzt.

Als Reaktion auf den Rückzug von US-Kampfflugzeugen an den internationalen Luftangriffen stellte die britische Armee laut van Uhm vier weitere Kampfflugzeuge zur Verfügung. Die US-Flieger waren in der Nacht auf Dienstag wie angekündigt aus dem Einsatz zurückgezogen worden. Sie bleiben aber in erhöhter Bereitschaft für etwaige NATO-Anfragen.

Rebellen flohen aus Brega
Nach Angaben eines Korrespondenten griffen Kampfjets am Dienstag etwa 30 Kilometer östlich des umkämpften Ölhafens Brega zwei Kleinlastwagen mit Soldaten an und zerstörten sie. Die Regierungstruppen rückten dennoch weiter vor, Hunderte Rebellen flohen am Nachmittag nach heftigen Kämpfen aus Brega. Ein Sprecher der Aufständischen sagte, trotz der Rückschläge würden die Rebellen den Kampf fortsetzen.

UNO will 1,5 Millionen Menschen helfen
Die Vereinten Nationen verdoppelten ihren Spendenaufruf für Libyen unterdessen von 160 auf rund 310 Millionen Dollar (218 Millionen Euro). Damit solle mehr als 1,5 Millionen betroffenen Menschen geholfen werden, unter ihnen mehr als 400.000 Flüchtlingen, sagte eine UN-Sprecherin.

Ein türkisches Schiff mit mehr als 300 Verwundeten aus Misrata und Benghazi (Bengasi) an Bord erreichte am Dienstag den Hafen der türkischen Stadt Cesme. Dort wurden laut der Nachrichtenagentur Anadolu sieben Feldlazarette aufgebaut, zudem standen 500 Einsatzkräfte, 170 Krankenwagen und zwei Helikopter bereit.

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