Zuspitzung

NATO-"Präventivschlag" gegen Moskau? Kreml tobt

Russland reagiert empört auf NATO-Aussagen – Luftangriff auf Dnipro fordert Todesopfer 

Russland hat sich nach den Äußerungen des obersten NATO-Militärs über eine mögliche Verschärfung der Reaktion auf die „hybride Kriegsführung“ Moskaus empört gezeigt und spricht von einem gefährlichen Versuch einer weiteren Eskalation.

Admiral Giuseppe Cavo Dragone hatte in einem Interview mit der „Financial Times“ erklärt, dass die NATO eine Intensivierung ihrer Reaktion auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine prüfe. Als eine mögliche Maßnahme könnte auch ein „Präventivschlag“ in Betracht gezogen werden, wenn er als „Verteidigungsmaßnahme“ verstanden wird.

Die russische Regierung reagierte prompt auf die Äußerungen. Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, bezeichnete die Bemerkungen als „extrem unverantwortlich“ und warf der NATO vor, absichtlich auf eine Eskalation hinzuarbeiten. Sie warnte davor, dass die Verfechter solcher Aussagen sich der möglichen Konsequenzen nicht nur für die Ukraine, sondern auch für die NATO-Mitglieder selbst bewusst sein sollten. Russland sehe diese Rhetorik als Versuch, die Bemühungen zur Beendigung des Konflikts zu untergraben.

Tote und Verletzte bei russischem Raketenangriff auf Dnipro

In der Ukraine geht das Blutvergießen unterdessen weiter. Bei einem schweren russischen Raketenangriff auf die Stadt Dnipro in Zentralukraine wurden nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen getötet und acht weitere verletzt. Der Angriff traf unter anderem eine Tankstelle und ein Unternehmen. Der kommissarische Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Wladyslaw Gaiwanenko, berichtete von laufenden Rettungsmaßnahmen und drängte auf schnelle Hilfe für die Opfer.

Caritas warnt vor humanitärer Katastrophe und erwartet „Welle von Binnenflüchtlingen“

Inmitten der fortgesetzten Angriffe erwartet die Caritas in der Ukraine eine „Welle von Binnenflüchtlingen“. Wolodymyr Chornij, Direktor der Caritas in der griechisch-katholischen Diözese Iwano-Frankiwsk, erklärte, dass es nicht nur um die Versorgung mit Nahrungsmitteln, sondern auch um den dringend benötigten Wohnraum für die Geflüchteten gehe. Besonders ältere Flüchtlinge, die auf betreutes Wohnen angewiesen sind, stünden im Mittelpunkt der Bemühungen. „Dies wird eine extrem große Aufgabe sein“, sagte Chornij.

Er sprach von den enormen Herausforderungen, vor denen die Organisation weiterhin stehe, fast vier Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs. „In der Ukraine gibt es keine Familie, die nicht direkt vom Krieg betroffen ist“, so der Caritas-Direktor. Er wies darauf hin, dass viele Menschen in der Ukraine entweder verletzte, gefangene oder gefallene Familienmitglieder haben.

Seelsorgerische Begleitung als wichtige Unterstützung für Soldaten

Ein weiteres zentrales Thema sei die seelsorgerische Unterstützung der Soldaten. Chornij berichtete, dass viele Militärangehörige seelsorgerliche Gespräche suchen, sowohl an der Front als auch in der Heimat. „Viele erfahren, dass ihre Heilung bei Gott zu finden ist“, so Chornij. Besonders wichtig sei die geistliche Begleitung, die nicht nur den ukrainischen Soldaten, sondern auch Menschen mit russischem Hintergrund zugutekommt.

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