Kolumbien

Nestle-Arbeiter nach Hungerstreik ermordet

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Morddrohungen erhalten: Gewerkschafter von vier Kugeln tödlich getroffen.

Nächstes trauriges Kapitel im Arbeitskampf von Nestle-Angestellten in Kolumbien: Am Samstag ist in der Stadt Bugalagrande im Westen des Landes ein Gewerkschafter und Mitarbeiter des Lebensmittelkonzerns ermordet worden. Seit vergangenem Dienstag befinden sich vier Nestle-Arbeiter und Mitglieder der kolumbianischen Gewerkschaft Sinaltrainal im Hungerstreik. Sie protestieren für die vollumfängliche Einhaltung des Gesamtarbeitsvertrags durch die kolumbianische Nestlé-Tochtergesellschaft und gegen Gewalt und Sabotage-Akte.

Eine Gruppe von 20 Schweizer Parlamentariern hatte am Freitag in einem offenen Brief die Konzernleitung zum unverzüglichen Handeln aufgerufen. Sie stellten sich damit hinter den großkonzernkritischen Verein Multiwatch, der auf Missstände hingewiesen hatte.

Wie Multiwatch am Sonntagabend mitteilte, wurde ein Gewerkschafter und langjährige Nestle-Mitarbeiter einen Tag nach der Verlautbarung von vier Kugeln tödlich getroffen. Zuvor habe die Gewerkschaft Sinaltrainal Morddrohung erhalten. Diese seien von der paramilitärischen Organisation "Los Urabenos" unterzeichnet gewesen.

Nestle bestätigte auf Anfrage die Tötung ihres Angestellten in Kolumbien. "Die Umstände werden von den Behörden untersucht", sagte ein Sprecher. Nestle verurteile den Akt der Gewalt und hoffe, die Ermittlungen würden zur "Festnahme jener führen, die die Nestle-Kolumbien-Familie in Trauer gestürzt" hätten.

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Multiwatch wirft dem Großkonzern vor, den Arbeitskonflikt anzuheizen und die Gewerkschaft Sinaltrainal zu schwächen. Mit dem jüngsten Fall sei "die Zahl der ermordeten Nestle-Gewerkschafter auf 15 gestiegen".

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