Kardinäle beraten

Neuer Papst ab Dienstag

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Wahltermin endlich fix. Aber: Streit unter den Kardinälen.

Die einen drängten auf einen raschen Beginn, die anderen brauchten länger Zeit, um sich ein Bild der Kandidaten zu machen. Fünf volle Tage dauerte es schließlich, bis sich die 115 Kardinäle auf einen Termin für die Papst-Wahl einigen konnten: Am Freitagnachmittag, um 17.45 Uhr, wurde bekannt gegeben, dass das Konklave am Dienstag, 12. März, beginnt. Bereits Ende der Woche könnte so der neue Papst feststehen. Bei der Wahl von Papst Benedikt XVI dauerte die Entscheidungsfindung 26 Stunden.

Spannung in Rom: Reformer oder Konservativer?
Damit startet die Suche nach dem Nachfolger von Papst Benedikt XVI. exakt ein Monat nach dessen Rücktritt. Die Frage, ob die katholische Kirche in Zeiten von Missbrauchs-Skandal, Vatileaks-Affäre und weltweit rückläufigen Mitgliederzahlen einen Reformer oder einen konservativen Chef braucht, entzweite bereits im Vor-Konklave die Kardinäle – einen klaren Favoriten gibt es nicht.

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Neuer Papst: Scola, Scherer oder Außenseiter?
Trotzdem werden laut Vatikan-Experten immer wieder zwei als ganz heiße Anwärter auf das höchste katholische Amt gehandelt: Reformorientierte unterstützen den Italiener Angelo Scola (71), der als „Rom-fern“ gilt und damit auch die Unterstützung amerikanischer, osteuropäischer und deutscher Papstwähler haben wird, spekulierte am Freitag die Turiner Tageszeitung La Stampa. Auf der anderen Seite steht der Brasilianer Odilo Scherer (63), Chef der mächtigen Diözese in Sao Paulo. Er gilt als weltoffen, diplomatisch. Auch die Chancen von Christoph Schönborn steigen immer mehr. Auf den Wettplattformen wird er bereits unter die Top 4 gereiht. Um zu gewinnen, braucht er jedenfalls 77 von 115 Stimmen.

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Experte: „Psychologisches Spiel zwischen Kardinälen“
Doch warum dauerte es so lange, bis ein Termin gefunden wurde? „Es war ein psychologisches Spiel und es gibt keine geschlossene Gruppe unter den Kardinälen“, sagt Vatikan-Insider Andreas Englisch zu ÖSTERREICH (siehe rechts). Spitzenvertreter des Kollegiums setzten sogar durch, dass die öffentlichen Briefings der Amerikaner eingestellt wurden.

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