Konklave

Papst-Wahl: Streit um Termin

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Die Italiener drängen auf eine rasche Wahl, die Amerikaner wollen sich mehr Zeit lassen.

Die ersten TV-Tribünen stehen am Petersplatz, vereinzelt werden Pilger interviewt, aber auf den Beginn des Konklaves müssen die angereisten Reporter und Millionen von Katholiken weltweit noch warten. Auch am Mittwoch, dem dritten Tag der Versammlung, haben die Kardinäle keine Entscheidung über den Termin der Papstwahl getroffen.

Papst verlässt den Vatikan

„Man spürt den Willen zu einer angemessenen, ernsten und nicht übereilten Vorbereitung“, sagt Vatikan-Sprecher Federico Lombardi. So sei bei der Generalkongregation am Mittwochvormittag, an der hinter verschlossenen Türen 148 Kardinäle teilnahmen, gar nicht über den Termin abgestimmt worden.
Laut Lombardi sei es respektvoller, mit der Entscheidung zu warten, bis alle Kardinäle in Rom seien. Von 115 Wahlberechtigten fehlten am Mittwoch mit dem Polen Kazimierz Nycz und dem vietnamesischen Kardinal Jean-Baptiste Pham Minh Man weiter zwei Kardinäle.

Neuer Papst soll bis zum Palmsonntag feststehen
Die Kirchenfürsten sind uneinig: Während die Italiener, die mit 28 wahlberechtigten Kardinälen die mit Abstand größte Gruppe im Konklave stellen, auf eine rasche Wahl drängen, wollen sich die US-Kardinäle Zeit lassen. „Wir sind noch nicht bereit. Ich habe das nie so aufgefasst, dass wir am 11. März beginnen“, sagte der US-Kardinal Francis George der Zeitung La Stampa.

Seán Patrick O’Malley aus Boston verlangte genügend Zeit für Debatten unter den Kardinälen. Und Daniel DiNardo, Erzbischof von Houston, meinte: „Niemand will etwas überstürzen.“ Trotzdem soll der neue Papst zu Ostern den Segen Urbi et Orbi spenden. „Es ist wahrscheinlich, dass der Papst bis zum Palmsonntag feststeht“, so Lombardi.

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