Snowden-Dokumente

NSA spionierte auch Obama aus

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US-Präsident geriet selbst in Überwachungsnetze.

Die Spähaktivitäten des US-Geheimdienstes NSA betreffen nach Informationen der "Washington Post" auch zahlreiche gewöhnliche Internetnutzer, die mit den eigentlich anvisierten Zielpersonen nichts zu tun haben. Ebenfalls im Datenpool: Barack Obama.

Nach einer Auswertung elektronischer Daten, die der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden der Zeitung zur Verfügung stellte, zeigte sich, dass neun von zehn von der NSA erfassten Internetnutzer "nicht die erwünschten Überwachungsziele" waren. Sie waren allerdings "in einem Netz gefangen, das für jemand anderen ausgeworfen wurde":

Die Zahlen basieren auf der Auswertung von rund 160.000 E-Mails, Kurznachrichten sowie mehreren tausenden weiteren elektronischen Dokumenten, die während der ersten Amtszeit von US-Präsident Barack Obama von dem Geheimdienst gesammelt worden waren.

Auch Obama im Visier der Spione
Doch auch Obama selbst geriet ins Visier seiner datenhungrigen Spione.
In den Datensätzen tauchte immerhin 1.227 Mal der US-Präsident auf. Die Datensammler der NSA machten sich zwar die Mühe, Obamas Klarnamen mit einem Decknamen zu versehen - doch der ist nur wenig phantasievoll: "US-Präsident". Über welche der Lausch-Programme Obama der NSA ins Netz ging, verriet die Zeitung nicht.

Liebesgeschichten & Heiratssachen
Insgesamt habe das NSA-Personal mehr als 65.000 erfasste Bezüge unkenntlich gemacht, um die Privatsphäre der Betroffenen zu schützen. Die Zeitung fand aber auch 900 E-Mail-Adressen, die nicht unkenntlich gemacht wurden und zu US-Bürgern führten. Auch habe die NSA Material gespeichert, das von Experten als "nutzlos" eingestuft wurde. Diese Dokumente enthielten dem Bericht zufolge private Informationen über Liebesgeschichten, unerlaubte Beziehungen, psychische Probleme oder finanzielle Sorgen.

Allerdings gab es laut "Post" auch Dokumente, die aufschlussreiche geheimdienstliche Erkenntnisse bereit hielten. So gab es Enthüllungen über ein geheimes Atomprojekt im Ausland, das doppelte Spiel eines vermeintlichen Verbündeten sowie die Identitäten von Hackern, die US-Netzwerke angriffen.

 

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