PNVD habe eine zu geringe Wählerunterstützung erhalten.
Die seit Jahren scharf kritisierte Pädophilen-Partei in den Niederlanden hat sich aufgelöst. Als Grund gab die als "Partei für Nächstenliebe, Freiheit und Unterschiedlichkeit" (PNVD) eingetragene Gruppierung am Montag eine zu geringe Wählerunterstützung an. Die 2006 gegründete Partei trat dafür ein, Sex von Erwachsenen mit Kindern ab zwölf Jahren gesetzlich zuzulassen. Zudem forderte sie die Legalisierung des Besitzes von Kinderpornografie.
Zusammenhang mit Kindesmissbrauch in Kirchen
Es sei nicht
gelungen, die für die Zulassung zu den Parlamentswahlen am 9. Juni
erforderlichen 570 Unterschriften von Unterstützern zu sammeln, erklärte der
aus drei Männern bestehende PNVD-Vorstand. Sympathisanten hätten Angst
gehabt, die Formulare zu unterzeichnen. Man wolle trotzdem weiter "heiße
Eisen" anpacken. "Ein Kulturwechsel ist eine Frage der Zeit."
Beobachter sehen auch in der Empörung über den sich ausweitenden Skandal um Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche Hollands einen Grund für die Selbstauflösung der Pädophilen-Partei. Bis Montag gingen bei der kirchlichen Organisation "Hilfe und Recht" mehr als 600 Hinweise auf sexuellen Missbrauch in katholischen Einrichtungen ein. Die katholische Bischofskonferenz der Niederlande hat eine unabhängige Expertenkommission zur Aufklärung der Vorwürfe berufen.