14 Menschen festgenommen. Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen.
Zwei Wochen vor dem Weltjugendtag mit Papst Franziskus in Krakau hat die polnische Polizei bei landesweiten Razzien mehr als 150 Kilo Chemikalien zur Herstellung von Sprengstoff sichergestellt. "Mit dieser Menge könnte ein kleines Dorf in die Luft gesprengt werden", sagte Polizeisprecherin Agnieszka Hamelusz am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Anti-Terror-Ermittler beschlagnahmten unter anderem ein Kilo Schwarzpulver, dazu rund 400 gefährliche Böller und zwei Granaten. 14 Menschen wurden festgenommen, gegen sie werde ermittelt. Laut Polizei ging es bei der Aktion nicht um einen Terrorverdacht.
Für den katholischen Weltjugendtag Ende Juli, zu dem Hunderttausende Pilger aus aller Welt erwartet werden, habe keine erhöhte Gefahr bestanden. Die Durchsuchungen in zwölf polnischen Städten, darunter Warschau, Krakau und Breslau (Wroclaw), seien vielmehr routinemäßige Maßnahmen im Kampf gegen organisierte Kriminalität gewesen. "Um mehr Sicherheit zu garantieren, haben wir die Polizeiaktion nun gezielt vor dem Weltjugendtag durchgeführt", sagte Hamelusz.
Im Vorjahr waren bei ähnlichen Razzien mehr als 1500 Kilo Sprengstoff-Chemikalien beschlagnahmt worden, wie aus einem Polizeibericht hervorgeht. Bei unerlaubtem Sprengstoffbesitz drohen in Polen bis zu acht Jahre Haft.
Der Weltjugendtag dauert vom 26. bis 31. Juli. Während seines Besuchs in Polen wird Papst Franziskus auch den Wallfahrtsort Tschenstochau und das ehemalige deutsche Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besuchen. Wegen des Großereignisses gelten in Polen erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. So gibt es vorübergehend wieder Grenzkontrollen