In einem Brief an Fraktionskollegen soll Claus-Brunner den Mord gestanden haben.
Der Berliner Piratenpolitiker Gerwald Claus-Brunner soll einem Medienbericht zufolge den Mord an einem anderen Mann in einem Brief gestanden haben. Claus-Brunner habe die Tat vor seinem Selbstmord in einem Schreiben an einen Fraktionskollegen komplett zugegeben, berichtete die "Welt" am Mittwoch unter Berufung auf Ermittlerkreise.
Ermittlungen bald eingestellt
Der Polizei gelte das Geständnis als Beweis dafür, dass es keine Mittäter gebe. Dem Bericht zufolge sollen aufgrund des Briefes die Ermittlungen in dem Fall bald eingestellt werden. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten am Dienstag mitgeteilt, dass Claus-Brunner unter Verdacht stehe, vor seinem Selbstmord den anderen Mann getötet zu haben. Sie begründeten dies mit der Auffindesituation der beiden Männerleichen in einer Wohnung im Berliner Stadtteil Steglitz.
Abschiedsbrief
Nach Polizeiangaben führte ein Abschiedsbrief des 44-Jährigen am Montag zu dessen Wohnung, wo sich den Beamten "ein schauriges Bild" geboten habe. Die Obduktion habe ergeben, dass er sich selbst das Leben genommen habe, teilte die Polizei mit. Dagegen wurde der zweite Mann "einige Tage zuvor durch stumpfe Gewalt gegen den Oberkörper getötet".
Claus-Brunner gehörte seit dem Jahr 2011 als Abgeordneter der Piratenfraktion dem Berliner Abgeordnetenhaus an. Als die Internetthemen-Partei damals überraschend stark ins Stadtparlament einzog, gehörte Claus-Brunner zu ihren bekanntesten Gesichtern. Wegen seines Kopftuches und den Latzhosen, aber auch wegen seiner Größe war Claus-Brunner eine einprägsame Erscheinung.