Nach der grausamen Messer-Attacke bei einem Solinger Stadtfest, bei dem drei Menschen ums Leben gekommen und acht Menschen verletzt worden sind, nahmen zahlreiche Menschen in den sozialen Medien Anteil.
Ministerpräsident Hendrik Wüst bezeichnete den Anschlag als "Akt brutalster und sinnloser Gewalt". Die Tat habe "unser Land ins Herz getroffen", schrieb der CDU-Politiker auf der Plattform X. Nordrhein-Westfalen sei in Erschütterung und Trauer vereint. "Man kann noch nichts sagen zur Person und zum Motiv", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul, nachdem er sich in der Nacht ein Bild vom Tatort verschafft hatte. Es gebe einfach keine belastbaren Fakten.
Nordrhein-Westfalen ist in Erschütterung und Trauer vereint. In diesen dunklen Stunden sind die Menschen unseres Landes und darüber hinaus mit ihren Herzen und Gedanken in Solingen.
— Hendrik Wüst (@HendrikWuest) August 23, 2024
Ein Akt brutalster und sinnloser Gewalt hat unser Land ins Herz getroffen. (1/2)
Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach reagierte erschüttert. "Heute Abend sind wir alle in Solingen in Schock, Entsetzen und großer Trauer", erklärte der SPD-Politiker auf der Facebook-Seite der Stadt. "Es zerreißt mir das Herz, dass es zu einem Attentat auf unsere Stadt kam. Ich habe Tränen in den Augen, wenn ich an diejenigen denke, die wir verloren haben. Ich bete für alle, die noch um ihr Leben kämpfen."
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach schrieb auf der Plattform X: "Hoffentlich gelingt es den Rettungskräften, die noch lebenden Verletzten zu retten und der Polizei, den feigen und erbärmlichen Täter auf der Flucht zu fassen."
Hoffentlich gelingt es den Rettungskräften, die noch lebenden Verletzten zu retten und der Polizei, den feigen und erbärmlichen Täter auf der Flucht zu fassen. https://t.co/sTVdIv2ExL
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) August 23, 2024
Der gebürtige Solinger DJ Tobias Topic schilderte auf seinem Instagram-Account mit mehr als 200.000 Followern, wie er seinen Auftritt bei dem Fest in seiner Heimatstadt erlebte. "Es lief alles unfassbar, danach habe ich noch spontan aufgelegt auf der 650-Jahr-Feier von Solingen", schrieb er. "Dann kam schon nach zehn, 15 Minuten jemand auf die Bühne und hat gesagt: "Hey, wir wissen nicht, was los ist. War wohl eine Messerstecherei. Bitte mach einfach weiter, wir wollen keine Massenpanik.'" Er habe dann weitergespielt und so getan, als wenn nichts wäre. Einige Minuten später sei die Musik dann abgestellt worden. Er denke an alle Opfer des Angriffs, betonte der DJ.
Aus Anlass des 650.Geburtstags der Stadt Solingen hatte am Freitag ein "Festival der Vielfalt" begonnen. Es sollte bis Sonntag dauern, wurde aber in der Nacht auf Samstag unter dem Eindruck der Ereignisse beendet. Die übrigen Programmpunkte wurden abgesagt, wie es in einer Mitteilung hieß.
Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, machte sich noch in der Nacht ein Bild vor Ort und gab der Presse ein Statement.
Verschärfung des Waffenrechts angekündigt
Auch Innenministerin Nancy Faeser (SPD) nahm Anteil. Auf X postete sie:
Der brutale Anschlag auf das Stadtfest in Solingen erschüttert uns zutiefst. Wir trauern um die Menschen, die auf furchtbare Weise aus dem Leben gerissen wurden. Meine Gedanken sind bei den Familien der Getöteten und bei den Schwerverletzten. (1/2)
— Nancy Faeser (@NancyFaeser) August 24, 2024
Erst vor kurzem hatte sie angesichts der Zunahme von Messerangriffen eine Verschärfung des Waffenrechts angekündigt. In der Öffentlichkeit sollen Messer demnach nur noch bis zu einer Klingenlänge von sechs Zentimetern statt bisher zwölf Zentimetern mitgeführt werden dürfen. Für gefährliche Springmesser soll es ein generelles Umgangsverbot geben. Problematisch wäre allerdings die Umsetzung, weil die Kontrolle eines solchen Verbots enorm zeit- und daher auch personalintensiv wäre.
Mitte Juni war ein 27-jähriger Afghane in Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt von Beamten erschossen worden, nachdem er zunächst einen 23-Jährigen erstochen und dann auf einer privaten EM-Gartenparty mehrere Menschen verletzt haben soll. In Mannheim hatte am 31. Mai ein Afghane fünf Mitglieder der islamkritischen Bewegung Pax Europa sowie einen Beamten mit einem Messer verletzt. Der Polizist starb später.