Frontex

Schlepper verdienen 2,5 Mio. pro Schiff

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Menschenschmuggler steigern ihren Profit aus gefährlichen Überfahrten.

Menschenschmuggler im Mittelmeer-Raum haben ihren Profit durch den Einsatz führerloser Frachtschiffe zuletzt deutlich gesteigert. "Wir beobachten aktuell zehn Frachtschiffe", sagte der Leiter der operativen Arbeit der EU-Grenzschutzagentur Frontex, Klaus Rösler, am Mittwoch beim Europäischen Polizeikongress in Berlin.

Die Schlepper kassierten von jedem Flüchtling für eine Überfahrt nach Italien im Schnitt 6.000 US-Dollar (5.296,61 Euro). Auf jedem Schiff fänden rund 500 Menschen Platz.

Nach Abzug aller Kosten bleibe für die Schlepper pro Schiff ein Profit von 2,5 Millionen Dollar übrig. Wer mehr zahle, dürfe mit einer Schwimmweste auf dem Oberdeck reisen. Wer nicht so viel Geld habe, müsse ohne Weste im Schiffsrumpf sitzen.

Vor dem Kongresszentrum protestierten Dutzende von Frontex-Gegnern. Menschenrechtsgruppen hatten wiederholt den Tod von Flüchtlingen an den Außengrenzen der "Festung Europa" angeprangert.

Nach UNO-Schätzungen sind im vergangenen Jahr mehr als 3.500 Menschen bei dem Versuch, illegal nach Europa zu gelangen, ums Leben gekommen

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