Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erwägt, verbündete Länder unter den Schutz der französischen Atomwaffen zu stellen.
Frankreichs nukleare Abschreckung habe seit 1964 ausdrücklich immer eine Rolle bei der Wahrung des Friedens und der Sicherheit in Europa gespielt, sagte Macron am Abend in einer Fernsehansprache.
"Aber als Antwort auf den historischen Aufruf des zukünftigen deutschen Kanzlers habe ich beschlossen, die strategische Debatte über den Schutz unserer Verbündeten auf dem europäischen Kontinent durch unsere Abschreckung zu eröffnen", so Macron. Die Entscheidungshoheit über die französischen Atomwaffen bleibe aber in den Händen Frankreichs. "Was auch immer geschieht, die Entscheidung lag und liegt immer in den Händen des Präsidenten der Republik, des Oberbefehlshabers der Streitkräfte", sagte der Präsident.
Frankreich und Großbritannien sind die beiden einzigen Atommächte in Europa. Frankreich ist damit die einzige Atommacht in der Europäischen Union. Die nukleare Abschreckungsstrategie war bisher defensiv und diente dem Schutz der eigenen nationalen Interessen.
Unklar ist, ob ein solcher nuklearer Schutz nur für NATO-Verbündete oder auch für neutrale Staaten wie Österreich gilt