Tierquälerei unter Deckmantel von Wissenschaftsexperiment.
Mit einem grausamen Wissenschaftsexperiment für Schüler hat ein indischer Schulbuchverlag für Empörung gesorgt: Darin werden Kinder angeleitet, Kätzchen zu ersticken. Das in hunderten Privatschulen in Indien genutzte Buch will mit dem kritisierten Experiment veranschaulichen, wie wichtig Sauerstoff für Säugetiere ist.
Grausamer Erstickungstot
Dazu sollen die Schüler zwei Kartons bereitstellen, einen mit Löchern und einen ohne Löcher. "Steckt ein Kätzchen in jede Kiste. Schließt die Kisten. Nach einiger Zeit öffnet Ihr sie wieder. Was seht Ihr? Das Kätzchen in dem Karton ohne Belüftung ist tot", heißt es in dem Schulbuch.
Tierschutzaktivisten erklärten am Mittwoch, mehrere Schulen hätten das Buch bereits eingezogen. Zudem habe der Verlag die Zusage gegeben, dass das Experiment aus der nächsten Ausgabe herausgenommen werde.
Vidhi Matta, Sprecherin des Verbandes der indischen Tierschutzorganisationen, verwies zudem auf die Gefahr, dass Kinder sich selbst mit dem Experiment in Gefahr bringen könnten, wenn sie es am eigenen Leibe ausprobierten. Bisher sei aber kein solcher Fall bekannt.
Nicht der erste Skandal
Indische Schulbücher sorgen mit groben Fehlern oder umstrittenen Inhalten immer wieder für Schlagzeilen. So löste eine Passage aus einem Buch im Bundesstaat Maharashtra für Empörung, weil darin behauptet wurde, dass "hässliche" und "behinderte" Frauen die Mitgift-Forderungen der Familie des Bräutigams hätten ansteigen lassen.
Ein anderes staatliches Schulbuch im Bundesstaat Chhattisgarh machte Frauen für die zunehmende Arbeitslosigkeit verantwortlich. In einem weiteren Buch wurde behauptet, Japan habe während des Zweiten Weltkriegs Atombomben auf die USA abgeworfen.