Damit wollen die Skandinavier den sexuellen Übergriffen Herr werden.
Die metoo-Debatte hat kaum ein Land so stark getroffen wie Schweden. Losgetreten von den Skandalen in Hollywood um Produzent Harvey Weinstein überfluteten Schlagzeilen über sexuelle Übergriffe in nahezu jedem Berufsstand das Land. Deswegen hat die Regierung jetzt ein neues Sex-Zustimmungsgesetz beschlossen.
Demnach heißt es ab Juli 2018: Wenn eine Frau künftig keinen Sex mehr will, muss sie nicht "Nein" sagen. Sondern künftig müssen beide Sexpartner ausdrücklich JA sagen, bevor es in die Kiste geht. Regierungschef Stefan Löfven spricht von einer historischen Reform, hinter der alle Parteien stehen: "Sex muss freiwillig sein. Und ist er nicht freiwillig, so ist er illegal."
Künftig gilt:
- Man darf nur Sex mit Personen haben, die ausdrücklich Ja sagen und aktiv ihre Bereitschaft gezeigt haben. Um verurteilt zu werden, muss der Täter keine Gewalt ausgeübt haben.
- Zwei neue Begriffe werden eingeführt: fahrlässige Vergewaltigung und fahrlässiger sexueller Übergriff. Beide mit einem Strafrahmen von bis zu vier Jahren.
- Missbrauch von Kindern und Jugendlichen wird härter bestraft: fünf statt vier Jahre.
- Frühzeitige Unterstützung für Opfer
Das Sex-Zustimmungsgesetz gilt für alle. Also für einen One-Night-Stand genauso wie für langjährige Beziehungen - auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind davon betroffen.