Schütze wird befragt

Schweizer Amoklauf: Spur zu Annecy-Morde?

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Im Wallis erschoss ein Mann drei Frauen. Gibt es eine Verbindung nach Frankreich?

Die Ermittler im mysteriösen Vierfachmord von Annecy wollen den Mann befragen, der am Mittwochabend in einem kleinen Dorf in der Schweiz drei Nachbarinnen tötete und zwei Männer verletzte. Eine entsprechende Anfrage sei aus Frankreich eingegangen, sagte am Freitag ein Polizeisprecher im schweizerischen Sitten. Die Kollegen aus dem Nachbarland wollten einen "möglichen Zusammenhang" zwischen den beiden Taten prüfen.

Drei Tote bei Amoklauf in der Schweiz BILDER



 Im dem kleinen Dorf Daillon im Kanton Wallis hatte ein 33-Jähriger am Mittwochabend das Feuer auf seine Nachbarn eröffnet. Der Schweizer war 2005 vorübergehend in der Psychiatrie untergebracht. Laut einem Bericht der britischen Tageszeitung "The Telegraph" passt er in das von den Franzosen erstellte psychologische Täterprofil für den Vierfachmord bei Annecy in Ostfrankreich. In diesem Fall hoffen die Ermittler seit vier Monaten auf einen Durchbruch.

5. September 2012: Vier Tote in Annecy

Der aus dem Irak stammende Brite Saad al-Hilli, seine Ehefrau Ikbal, deren Mutter und ein französischer Radfahrer waren am 5. September auf einem Waldparkplatz bei Annecy
mit Kopfschüssen getötet worden. Die al-Hillis machten in der Region Urlaub. Die vierjährige Tochter der Familie überlebte unverletzt, weil sie sich im Auto der Familie unter der Leiche ihrer Mutter versteckte. Ihre siebenjährige Schwester wurde schwer verletzt. Die Ermittler tappen derzeit noch im Dunkeln. Sie gehen aber davon aus, dass die al-Hillis das eigentliche Ziel des Angriffs waren und der Radfahrer nur zufällig vorbei kam.
 
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