Bronzezeit

Sensation: Forscher finden über 3000 Jahre alte Schätze in einem Vulkan

Im Westen Ungarns, in der Region um den Somló-Berg, haben Archäologen einen bedeutenden Fund gemacht. Tief im Inneren eines erloschenen Vulkans stießen sie auf eine Vielzahl von Metallgegenständen, die bis zu 3000 Jahre alt sind. 

Die Stücke stammen aus der Bronze- und frühen Eisenzeit und bieten neue Einblicke in das Leben der damaligen Zeit. Der Fund ist nicht nur für die Forschung von großer Bedeutung, sondern auch ein seltener Beleg für historische Lagerungen in dieser Form.

Metallgegenstände im Inneren des Somló-Bergs gefunden

Der Somló-Berg, ein erloschener Vulkan im Westen Ungarns (liegt rund 150 Kilometer westlich von Budapest), wurde über viele Jahrtausende hinweg von Menschen aufgesucht. Nun fanden Wissenschaftler dort über 300 Gegenstände aus Metall, die in sechs Gruppen versteckt waren.

Ein Foto zeigt links die filigranen Muster auf den Metallfunden, rechts eine Karte des Somló-Bergs mit den genauen Fundstellen. 

Ein Foto zeigt links die filigranen Muster auf den Metallfunden, rechts eine Karte des Somló-Bergs mit den genauen Fundstellen. 

© Antiquity

Fünf dieser Funde stammen aus der Bronzezeit (etwa 2200 bis 800 vor Christus), einer aus der frühen Eisenzeit (etwa 750 vor bis 1025 nach Christus). Die Gegenstände waren tief im Inneren des Berges verborgen und sind sehr gut erhalten. Das liegt auch daran, dass der Somló-Berg nie als Steinbruch genutzt wurde – die Fundorte blieben daher lange unberührt.

Eine schroffe Basaltklippe erhebt sich an den Hängen des Somló-Hügels. Verwitterte Gesteinsschichten zeichnen die steile Wand, während spärliche Frühjahrsvegetation den kargen Boden bedeckt. Am Rand klammern sich kahle Bäume fest – ihr knorriges Geäst betont die dramatische Landschaft vulkanischen Ursprungs unter einem wolkenverhangenen Himmel. 

Eine schroffe Basaltklippe erhebt sich an den Hängen des Somló-Hügels. Verwitterte Gesteinsschichten zeichnen die steile Wand, während spärliche Frühjahrsvegetation den kargen Boden bedeckt. Am Rand klammern sich kahle Bäume fest – ihr knorriges Geäst betont die dramatische Landschaft vulkanischen Ursprungs unter einem wolkenverhangenen Himmel. 

© getty

Was die Forscher im Vulkan entdeckt haben

Die Fundstücke sind sehr unterschiedlich. Neben Schwertern, Beilen und anderen Werkzeugen aus Metall fanden die Forscher auch Dinge des Alltagslebens: Bernsteinperlen, Zähne von Haus- und Wildschweinen sowie Überreste von Textilien und Leder.

 

Diese Funde helfen zu verstehen, wie Menschen vor etwa 3000 Jahren gelebt haben. Besonders auffällig: Die Metallgegenstände waren zum Teil in Keramikgefäßen gelagert. Das ist ein neuer Hinweis auf die Art und Weise, wie solche Objekte damals aufbewahrt wurden. Die Untersuchung wurde vom Ungarischen Nationalmuseum geleitet und begann im Jahr 2023.

Hinweise auf längere Nutzung des Ortes durch Menschen

Die Funde deuten darauf hin, dass der Berg über einen langen Zeitraum hinweg regelmäßig aufgesucht wurde. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Menschen über viele Jahre hinweg dort lebten oder wiederholt zurückkehrten, um Gegenstände zu verstecken oder aufzubewahren. Die Forscher verwendeten moderne Technik wie Lidar-Sensoren und Neutronentomographie. Damit konnten sie Spuren der Herstellung und Lagerung der Gegenstände analysieren. Besonders wichtig: Solche Funde an einem so gut erhaltenen Ort sind selten. Sie helfen der Forschung, viele offene Fragen zur Vergangenheit besser zu verstehen.

Was man über die Bronzezeit wissen sollte

  • Metallverarbeitung beginnt: In der Bronzezeit begannen Menschen, Werkzeuge und Waffen aus einer Mischung aus Kupfer und Zinn herzustellen. Diese Legierung ist härter als reines Kupfer.
  • Gesellschaft verändert sich: Wer Zugang zu Metall hatte, konnte Macht ausüben. Es entstanden erste feste Strukturen in den Gemeinschaften, mit Führungsrollen, die weitervererbt wurden.
  • Handel wird wichtiger: Da Kupfer und Zinn nicht überall vorkamen, begannen Menschen über weite Strecken miteinander zu handeln – nicht nur mit Waren, sondern auch mit Ideen und Wissen.
  • Erste Schriftzüge entstehen: In manchen Regionen – zum Beispiel im östlichen Mittelmeerraum oder im Gebiet des heutigen Irak – entstanden die ersten Schriftsysteme. Diese halfen, Besitz, Handel und Geschichten festzuhalten.
  • Mehr Kämpfe: Neue Waffen wie Schwerter wurden erfunden, und es entstanden befestigte Siedlungen. Das deutet auf eine Zunahme von Konflikten hin. 

Ein Teil des Projekts besteht nun darin, herauszufinden, ob die Gegenstände aus praktischen Gründen oder im Rahmen von Zeremonien dort deponiert wurden.

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