Ein Spaziergang im Wald kann manchmal mehr bringen als frische Luft.
In Zentralpolen hat ein Hobby-Sucher mit einem Metalldetektor einen Fund gemacht, der Archäologen staunen lässt: Ein goldener Schmuck, der vermutlich vor vielen Jahrhunderten von den Goten hergestellt wurde.
Entdeckung in der Nähe von Zbiersk
Nahe dem Dorf Zbiersk (Zentralpolen) stieß der Verein DENAR Kalisz auf einen Tontopf im Boden. In diesem befand sich ein Halsband aus purem Gold. Das Schmuckstück wiegt exakt 222 Gramm. Zum aktuellen Goldpreis (ca. 20.000 Euro) ist das allein vom Materialwert beachtlich. Historisch betrachtet ist es jedoch noch viel wertvoller.
Die Finder und ihre Arbeit
Die Mitglieder des Vereins DENAR Kalisz suchen normalerweise nach Spuren aus der Vergangenheit, oft auch nach Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg. Doch Ende Juni passierte etwas Außergewöhnliches: Vereinsmitglied Mateusz entdeckte den ersten der drei Töpfe, die innerhalb von fünf Wochen gefunden wurden. Zwei davon waren leer – der dritte enthielt das Goldhalsband.
Das waren die Goten
Die Goten waren ein germanischer Stamm, der ursprünglich aus dem Gebiet des heutigen Skandinaviens kam. Zur Zeitenwende siedelten sie entlang der Weichsel (Fluss in Polen) und zogen später vermutlich bis an das Schwarze Meer (im heutigen Osteuropa). Das gefundene Halsband dürfte aus dieser Zeit stammen.
Ob der Verein den Schatz behalten darf, ist noch unklar. In den meisten europäischen Ländern müssen solche Funde bei den Behörden gemeldet werden. Die Finder erhalten manchmal eine Belohnung, die sich häufig am Materialwert orientiert.