Groß wie ein Elefant

Sensation: Bauarbeiter entdecken über 10.000 Jahre altes Fossil eines Riesen-Faultiers

Ein Bauprojekt in den USA legt uralte Geschichte frei: In Florida wird die Klaue eines gigantischen Bodenfaultiers ausgegraben – ein Blick in eine längst vergangene Welt. 

Bei Grabungsarbeiten in der Stadt Bradenton im US-Bundesstaat Florida (USA) stießen Bauarbeiter auf eine verkrustete, versteinerte Klaue. Eingebettet in Erde und von Pflanzenresten bedeckt, wurde sie zunächst für einen gewöhnlichen Stein gehalten – bis Experten den Fund untersuchten.

 

Die Klaue stammt von einem sogenannten Jeffersons-Faultier, einer ausgestorbenen Tierart, die vor über 11.000 Jahren lebte. Das Tier gehört zur Familie der Bodenfaultiere, die einst große Teile des südamerikanischen Kontinents bewohnten und später auch Nordamerika erreichten.

Das Tier war so groß wie ein Elefant

Das Jeffersons-Faultier war nicht nur groß – es war gewaltig. Mit einem Gewicht von bis zu 3.600 Kilogramm (entspricht etwa drei Kompaktwagen) und einer Länge von bis zu sechs Metern, gehörte es zu den größten Landsäugetieren seiner Zeit. Charlie Hunsicker, Leiter der Abteilung für natürliche Ressourcen im Bezirk Manatee County, erklärt im Interview mit dem US-Sender Fox 13:

„Diese Tiere wanderten einst von Südamerika aus nach Norden – durch Mexiko, Texas und schließlich bis nach Florida. Damals war die Gegend von dichtem, tropischem Wald bedeckt.“

Warum Faultiere heute so langsam sind

Die heute noch lebenden Faultiere unterscheiden sich stark von ihren gewaltigen Vorfahren. Die auffälligste Eigenschaft: ihre extreme Langsamkeit. Diese lässt sich biologisch erklären:

  • Energiearme Ernährung: Faultiere ernähren sich hauptsächlich von Blättern, die wenig Nährstoffe enthalten. Ihr Stoffwechsel ist darauf ausgerichtet, mit möglichst wenig Energie auszukommen.
  • Langsame Bewegungen sparen Kraft: Durch ihre ruhige Fortbewegung verbrauchen sie kaum Energie und produzieren nur wenig Wärme, was ihnen hilft, ihre Körpertemperatur zu regulieren.
  • Angepasste Krallen: Ihre langen, gebogenen Krallen sind perfekt dafür gemacht, sich an Ästen festzuhalten. Damit können sie Äste zu sich ziehen und sich langsam von Baum zu Baum bewegen.

Fossil kommt ins Museum

Das Fossil wird derzeit im Bishop Museum of Science and Nature in Bradenton (Florida, USA) aufbewahrt und ausgestellt. Museumsdirektor Andrew Sandall betont die Bedeutung des Fundes für die Region:
„Es ist beeindruckend zu wissen, dass genau hier, wo wir heute stehen, einst riesige Tiere lebten.“

 

Laut einem Bericht der New York Post ist dies einer der wenigen Funde dieser Art an der Ostküste der USA. Fossilien von Bodenfaultieren wurden bisher vor allem in südamerikanischen Ländern wie Brasilien, Argentinien oder Kolumbien entdeckt.

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