Jihadisten betrügen die Finanzkassen angeblich um Millionenbeträge.
Laut eines Berichts des "Bayerischen Rundfunks" hat sich das Terrornetzwerk IS in Bayern angesiedelt, um den Staat zu schwächen und den Terror zu finanzieren. "Economic Jihad", also Gotteskrieg mit wirtschaftlichen Mitteln, nennt der Islamische Staat dem Bericht zufolge dieses Vorgehen.
Millionenumsätze
Laut "BR" habe eine in Deutschland agierende Tätergruppe ein internationales Mehrwertsteuerbetrugs-Karussell eingerichtet, indem ein komplexes Geflecht aus Scheinfirmen angelegt wurde. Durch dieses Geflecht sollen dreistellige Millionenbeträge umgesetzt worden sein. Doch dabei wurde es nicht belassen: Die Terrorgruppe soll vom Finanzamt noch dazu einen zweistelligen Millionenbeitrag an Umsatzsteuer zurückgefordert haben - für Umsätze, die nie getätigt wurden.
Bayerns Polizeibehörden kamen den Terroristen, die sich mit einer Scheinfirma im Münchner Umfeld angesiedelt hatten, auf die Schliche. Denn die Mechanismen bei der Terrorfinanzierung seien denen der Organisierten Kriminalität sehr ähnlich, erläuterte Markus Söder, der bayerische Finanzminister, im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk.
Extra Einheiten
"Wir haben jetzt extra Einheiten gebildet, die sich mit diesen Terrorfragen beschäftigen, und die insbesondere bestimmte Geschäftsfelder, aber auch regionale Aktivitäten überprüfen, um den Sumpf trockenzulegen, der sich durch Terror ergibt", schilderte der bayerische CSU-Politiker.
Für Jihadisten sei dieser Betrug mit der Mehrwertsteuer als Kriegsmittel gerechtfertigt, soll ein Internettelefonat ergeben haben. Der deutsche Staat soll laut Expertenschätzungen jedes Jahr hohe Milliarden-Summen durch den Umsatzsteuer-Betrug verlieren. Im Normalfall seien allerdings nicht Terroristen, sondern große Konzerne und osteuropäische Banden die Täter, berichtet Huffingtonpost.de.