Sexvorwurf

IWF-Chef Strauss-Kahn festgenommen

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Der mächtige IWF-Chef soll versucht haben ein Zimmermädchen zu vergewaltigen.

Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) und mögliche französische Präsidentschaftskandidat Dominique Strauss-Kahn ist im Zusammenhang mit dem Vorwurf einer versuchten Vergewaltigung auf eine Hotelangestellte in New York festgenommen worden. Der 62-jährige Franzose ist von der New Yorker Staatsanwaltschaft wegen versuchter Vergewaltigung und sexueller Belästigung angeklagt worden. Strauss-Kahn habe sich nach dem Zwischenfall im Sofitel-Hotel in der Nähe des Times Square fluchtartig zum John-F.-Kennedy-Flughafen begeben und sei dort in eine Air-France-Maschine mit Ziel Paris gestiegen. Sein Mobiltelefon und andere persönliche Dinge habe er im Hotelzimmer zurückgelassen, so Browne.

IWF-Chef Strauss-Kahn festgenommen
© EPA
In diesem Hotel spielte sich der Vorfall ab (c) EPA

Sex-Vorwurf
Kurz bevor das Flugzeug starten sollte, sei er jedoch von Mitarbeitern der Flughafenbehörde in Gewahrsam genommen und an die New Yorker Polizei übergeben worden. Ein 32-jähriges Zimmermädchen habe den Sex-Vorwurf erhoben. Es sei nach dem Zwischenfall aus dem Hotel-Zimmer geflüchtet und anschließend wegen leichter Verletzungen behandelt worden, sagte Browne.

Zum Oralsex aufgefordert
Nach Angaben der "New York Post" war Strauss-Kahn nackt aus dem Bad seines Hotelzimmers gekommen, als die Angestellte ins Zimmer kam. Er soll sie auf das Bett geworfen und mit Gewalt zum Oralsex gezwungen haben, berichtete das Boulevardblatt unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen.

Strauss-Kahn hätte sich am Sonntag in Berlin mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen sollen. Für Montag und Dienstag war seine Teilnahme an der Tagung der EU-Finanzminister in Brüssel vorgesehen.

Schon einmal unter Druck
2008 war Strauss-Kahn wegen einer Affäre mit einer ehemaligen Kollegin unter Druck geraten. Eine interne Untersuchung des IWF war allerdings zu dem Schluss gekommen, dass es weder eine sexuelle Belästigung noch eine Begünstigung gegeben habe. Strauss-Kahn entschuldigte sich für den dadurch entstandenen Ärger und wies Vorwürfe des Amtsmissbrauchs zurück.

An der Spitze des IWF steht Strauss-Kahn seit November 2007. Der frühere französische Finanzminister und Wirtschaftsprofessor wurde als möglicher Kandidat der französischen Sozialisten für die Präsidentschaftswahl im kommenden April gehandelt und damit als potenzieller Herausforderer von Amtsinhaber Nicolas Sarkozy. Umfragen gaben Strauss-Kahn zuletzt gute Chancen auf einen Sieg bei den Präsidentenwahlen. "DSK", wie er in Frankreich auch genannt wird, hatte allerdings seine Kandidatur noch nicht angekündigt.

In seiner Heimat wird Strauss-Kahn, der mit der bekannten Journalistin Anne Sinclair verheiratet ist, wegen seines luxuriösen Lebensstils kritisiert. Der Sozialist stieg bei einem Heimatbesuch im April in einen Porsche Panamera S - ein Auftritt, der auch innerhalb seiner Partei kritisiert wurde.

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