Häuserkampf

Syrien: "Mutter aller Schlachten" um Aleppo

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Armee setzt Hubschrauber und Kampfjets gegen Rebellen ein.

Was das syrische Militär und oppositionelle Rebellen derzeit in der nordwestlichen Wirtschaftsmetropole Aleppo vorbereiten, ist für die regierungsnahe Tageszeitung "Al-Watan" nichts weniger als die "Mutter aller Schlachten". "Aleppo wird der letzte Kampf der syrischen Armee zur Vernichtung der Terroristen sein, und danach wird Syrien aus der Krise kommen", zitierte das Blatt am Freitag einen arabischen Diplomaten. Auch der frühere französische Diplomat Ignace Leverrier, Autor des Internetblogs "Ein Auge auf Syrien", meint: "Das ist eine außerordentlich wichtige Schlacht für beide Seiten."

Während Syriens Regierung unter Staatschef Bashar al-Assad Armee zuletzt immer neue Truppen nach Aleppo bringen ließ, bereiten in der zweitgrößten Stadt des Landes auch Hunderte Aufständische den womöglich entscheidenden Kampf vor. Mit Sandsäcken, Fahrzeugen und anderen Materialien errichten sie im weitgehend von ihnen selbst kontrollierten südwestlichen Viertel Salaheddin Straßensperren. In den Kellern von Schulen und Moscheen richten sie Notlazarette zur Versorgung Verletzter ein.

Schon seit Tagen lässt Assad die Rebellen in Aleppo durch die Armee mit Kampfhubschraubern und am Boden attackieren. Täglich sterben Dutzende Zivilisten, und wer kann, schließt sich dem nicht endenden Flüchtlingsmarsch aus der umkämpften Stadt an. Aus Salaheddin wurden nach Angaben der Rebellen inzwischen alle Zivilisten in Sicherheit gebracht. Neben Helikoptern setzt die Armee dort und in anderen Stadtteilen bereits seit geraumer Zeit auch Panzer und Kampfjets gegen die Aufständischen ein.

Die Welt schaut indes mit Bangen auf die weitere Entwicklung in Aleppo. Die USA warnten Assad vor einem neuen Massaker. Der Altstadt mit ihren jahrhundertealten Gebäuden, die zum UNESCO-Welterbe zählt, droht schwerer Schaden.
 

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