Fünf Verletzte

Taliban beschießen Touristen in Afghanistan

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Sie machten eine 700 Kilometer lange Reise durch unsichere afghanische Provinzen.

Eine Gruppe ausländischer Touristen ist in der afghanischen Westprovinz Herat von Taliban beschossen worden. Fünf der insgesamt zwölf Touristen seien beim Angriff im Bezirk Chisht-e Sharif leicht verletzt worden, sagte der Sprecher des Gouverneurspalasts, Jilani Farhad. Es handele sich um "sechs Briten, drei Amerikaner, zwei Schotten und einen Deutschen".

Ein Armeesprecher hatte zunächst von mehreren Deutschen und Amerikanern gesprochen. Medien hatten zuvor berichtet, es könnte bis zu zehn Tote gegeben haben. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin heißt es, die deutsche Botschaft in Kabul bemühe sich mit Hochdruck um Aufklärung, ob tatsächlich Deutsche betroffen seien und wie Ihnen Beistand geleistet werden könnte.

Gefechte rund um Bus

Der gut vernetzte afghanische Journalist Bilal Sarwary meldete per Kurznachrichtendienst Twitter, die Gefechte rund um den Bus hielten etwa 150 Kilometer von Herat-Stadt entfernt noch an. Der Sprecher des 207. Korps der Armee, Najibullah Najibi, wies das zurück und sagte, alle Touristen seien in Sicherheit.

Nach seinen Angaben waren die Touristen auf dem Weg von der relativ friedlichen zentralafghanischen Provinz Bamyan in die westafghanische Provinz Herat, als der Beschuss begann. Daraufhin seien sie aus dem Bus gesprungen und hätten sich dahinter zu Boden fallen lassen. Dabei hätten sie sich an Steinen verletzt, Schussverletzungen habe es nicht gegeben. Kurz darauf sei die Armee eingetroffen. Sie eskortiere die Gruppe nun in die Provinzhauptstadt.

Strecke führt durch unsichere Gebiete

Die 700-Kilometer-Reise von Bamyan nach Herat kann wegen schlechter Straßen bis zu zwei Tage dauern. Wieso die Touristen sich dazu entschlossen hatten, blieb unklar. Die Strecke führt unter anderem durch die entlegene, arme und notorisch unsichere Provinz Ghor. Die Taliban kontrollieren viele Bezirke von Ghor und greifen mehrere Bezirke von Herat regelmäßig an.

Die Provinz und Stadt Herat sind reich an Sehenswürdigkeiten. Der ohnehin eher zaghafte Tourismus in Afghanistan ist schon vor Jahren mit der steigenden Gewalt im Land eingebrochen.

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