In Hamburg

Teenie entführt und missbraucht Kleinkind

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Behörden hielten Infos wegen der Minderjährigkeit des Täters zurück.

Ein 16-Jähriger soll im vergangenen Jahr in Hamburg ein Kleinkind mehrere Stunden lang entführt und möglicherweise missbraucht haben. Es gebe sogar gewisse Indizien, dass er sein Opfer auf dem Kiez in St. Pauli zum Missbrauch angeboten habe, berichtete das "Hamburger Abendblatt" am Samstag. Der Fall liege bereits fast ein Jahr zurück, sei aber jetzt erst bekanntgeworden, da Polizei und Justiz Informationen über den Fall wegen der Minderjährigkeit des Täters unter Verschluss gehalten hätten.

Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers und eine Sprecherin der Hamburger Polizei bestätigten, dass der Fall bekannt sei, Details zu den Vorwürfen gaben sie aber nicht bekannt. Möllers verwies darauf, dass es sich bei dem Täter um einen Jugendlichen handle. Solche Fälle gehörten deshalb von Gesetz wegen nicht an die Öffentlichkeit. Er bestätigte aber, dass das Amtsgericht am 19. März eine Unterbringung des Teenagers angeordnet habe.

Nach Tat gefasst
Die Entführung geschah nach Informationen des "Abendblatts" im Juni 2011 auf einem Marktplatz in Hamburg. Die Eltern hätten nur noch bemerkt, dass ihr Sohn plötzlich weg gewesen sei, berichtete die Zeitung weiter. Der Täter habe das traumatisierte Kleinkind nach drei Stunden zurückgebracht und sei dann geflüchtet. Er habe jedoch kurz darauf gefasst werden können. Die Zeitung berichtete, dass er die Entführung gestanden, einen Missbrauch jedoch bestritten habe.

Acht Monate vor dem Fall in Hamburg hatte der heute 17-Jährige nach Informationen des "Abendblatts" in Thüringen eine Zehnjährige sexuell genötigt. Er sei dort wegen Körperverletzung und räuberischer Erpressung verurteilt worden. Oberstaatsanwalt Möllers bestätigte, dass der Jugendliche in Thüringen "auffällig geworden war".

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