"Kaum zu verhindern"

Terror-Gefahr in Deutschland

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Sicherheitsbehörden warnen nun vor Anschlägen in Deutschland.

Die deutschen Sicherheitsbehörden rechnen nach Informationen der "Bild"-Zeitung jederzeit mit Anschlägen islamistischer Extremisten ähnlich wie in Tunesien und Frankreich. "Deutschland ist erklärtes und tatsächliches Ziel dschihadistisch motivierter Gewalt", zitiert das Blatt in seiner Samstagsausgabe aus einem internen Bericht der Behörden zur Sicherheitslage in Deutschland.

"Hohe abstrakte Gefahr"
Demnach besteht "sowohl im Bundesgebiet als auch für deutsche Einrichtungen und Interessen im Ausland eine hohe abstrakte Gefahr". Diese abstrakte Gefährdung könne sich "jederzeit in Form von terroristischen Anschlägen und Entführungen konkretisieren".

Eine besondere Gefahr geht den Angaben zufolge von Syrien-Kämpfern aus, die "mit einem Anschlagsauftrag oder einer Anschlagsabsicht" aus dem Bürgerkriegsland zurückkehren könnten. Rund 200 der mehr als 700 deutschen Syrien-Krieger seien mittlerweile zurückgekehrt.

In einem Touristenhotel in Tunesien hatte ein Angreifer am Freitag mindestens 38 Menschen erschossen und mehr als 30 weitere verletzt. In Frankreich enthauptete ein Attentäter einen Mann und brachte in einem Gaslager eine Reihe von Gasflaschen zur Explosion.

"Kaum zu verhindern"
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) warnt, dass ein hundertprozentiger Schutz vor vergleichbaren Anschlägen in Deutschland kaum möglich sei. Der Bundesvorsitzende Rainer Wendt sagte der "Bild"-Zeitung: "So ein Anschlag kann jederzeit bei uns passieren und ist kaum zu verhindern." Es gebe hunderte Syrien-Rückkehrer und tausende Zuwanderer, die "jede Woche völlig unkontrolliert" ins Land kämen. "Darunter können immer zu allem entschlossene Terroristen sein, die hier Anschläge verüben wollen."

   Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte dem Blatt: "Die Anschläge machen deutlich, dass wir in ganz Europa ein hohes Risiko von islamistischen Anschlägen haben. Wir müssen hier sehr auf der Hut sein. Das kann jederzeit bei uns passieren."

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