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Terror-Hintergrund nach Messerattacke bei Paris nicht ausgeschlossen

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Zum Islam konvertierter Angreifer soll 'Allahu akbar' gerufen haben.

Paris. Nach der tödlichen Messerattacke nahe Paris schließen die Ermittler einen terroristischen Hintergrund nicht aus. Der Täter habe zwar unter schweren psychischen Störungen gelitten, sagte die zuständige Staatsanwältin Laure Beccuau am Samstagnachmittag. Das reiche aber nicht, um Terror gänzlich auszuschließen.
 
Der Angreifer soll während des Vorfalls auch "Allahu akbar" (Arabisch für "Gott ist groß") gerufen haben und war zum Islam konvertiert. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Anti-Terror-Fahnder der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen noch übernehmen.
 
Der 22-jährige Angreifer hatte am Freitagnachmittag südlich von Paris mehrere Menschen im Bereich eines Parks wahllos mit einem Messer angegriffen. Ein Mensch wurde getötet, zwei weitere verletzt. Der Täter wurde von der Polizei erschossen. Die Staatsanwältin gab weitere Details zum Ablauf der Tat bekannt. So hatte der Angreifer zunächst mehrere Personen bedroht. Von einer Person habe er abgelassen, als diese ein islamisches Gebet aufsagte.
 
Der Täter habe während des Angriffs eine Jeballa, einen traditionellen arabischen Überwurf, getragen. Er sei mit "extremer Gewalt und Entschlossenheit" vorgegangen. Bei dem Todesopfer handelte es sich um einen Jogger. Er hatte noch versucht, seine Begleiterin vor dem Angreifer zu schützen. Diese wurde laut Staatsanwältin schwer am Hals verletzt. Der Mann attackierte dann eine weitere Joggerin etwas außerhalb des Parks.
 
Der Täter habe sich bis Mitte letzten Jahres in psychiatrischer Behandlung befunden und seit der Kindheit psychische Probleme gehabt. Es gebe zum jetzigen Zeitpunkt keine Verbindungen zu islamistischen Terrororganisationen. Der Mann sei wohl 2017 zum Islam konvertiert. Den Ermittlern zufolge wurden bei dem Täter auch salafistische Texte gefunden.
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