USA

Todesstrafe für Fort Hood-Todesschützen

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US-Major Hasan erschoss auf US-Stützpunkt in Texas 13 Menschen.

Knapp vier Jahre nach seinem Amoklauf auf dem US-Militärstützpunkt Fort Hood ist der frühere Armeepsychiater Nidal Hasan zum Tode verurteilt worden. Die Geschworenen verhängten nach vierstündigen Beratungen am Mittwoch einstimmig die Höchststrafe gegen den 42-jährigen Major, der im November 2009 auf dem Stützpunkt im US-Staat Texas 13 Menschen erschossen und 32 weitere verletzt hatte. Hasan hat sich zu der Tat bekannt und war schon am Freitag in allen 45 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden.

"Die Beweise werden eindeutig zeigen, dass ich der Schütze bin", hatte Hasan zu Prozessbeginn Anfang August erklärt. Der Armeepsychiater mit palästinensischen Wurzeln hatte nach eigenen Angaben auf seine Kameraden geschossen, weil diese in Afghanistan in einem "illegalen Krieg" gegen Muslime kämpfen würden. Hasan verteidigte sich selbst, während der zweieinhalbwöchigen Verhandlung schwieg er aber die meiste Zeit. Der Angeklagte rief keine eigenen Zeugen auf, auch auf ein Schlussplädoyer verzichtete er.

Schütze stand kurz vor Entsendung nach Afghanistan
Hasan stand wenige Wochen vor einer Entsendung nach Afghanistan, als er am frühen Nachmittag des 5. November 2009 das Feuer auf unbewaffnete Kameraden eröffnete. Das Massaker ereignete sich in einem Sanitätsgebäude von Fort Hood, in dem der Psychiater eingesetzt war. Augenzeugen sagten damals aus, der Major habe "Allahu akbar" (arabisch für "Gott ist größer") geschrien, bevor er mit einer halbautomatischen Pistole um sich geschossen habe. Polizisten erwiderten das Feuer und verletzten Hasan schwer, der seitdem querschnittsgelähmt ist.

Der Angriff in Fort Hood gilt als bisher schlimmster Zwischenfall auf einem Militärstützpunkt in den USA. Er erschütterte die US-Streitkräfte und löste eine Debatte über Extremisten in den eigenen Reihen aus.

Hasan stand mutmaßlich mit dem inzwischen bei einem US-Drohnenangriff getöteten radikalislamischen Geistlichen Anwar al-Awlaki (Aulaqi) im Jemen in Kontakt. Die US-Regierung spricht aber offiziell nicht von einem Terrorakt, sondern stuft die Bluttat als "Gewalt am Arbeitsplatz" ein.

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