„Er ist unschuldig“

Top-Ermittler: Christian B. hat nichts mit Maddie zu tun

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Die portugiesischen Behörden hätten den Deutschen genau überprüft, konnten aber keine Beweise finden.

Im Fall der verschwundenen dreijährigen Madeleine "Maddie" McCann aus Großbritannien werden immer mehr Details über den inzwischen mordverdächtigen Deutschen Christian B. bekannt. Die britische Polizei hat in den letzten Tagen etwa 400 neue Hinweise im Fall Maddie erhalten. 
 

Keine Beweise

Während sich die Hinweise verdichten, dass Christian B. die kleine Maddie tatsächlich  entführt und ermordet hat, meldet sich nun ein nicht namentlich genannter portugiesischer Top-Ermittler zu Wort. Wie die „Daily Mail“ berichtet, glauben die örtlichen Ermittler nicht, dass der Deutsche wirklich etwas mit dem Fall zu tun hat.
 
„Es gibt keine Beweise dafür, dass Christian B. an ihrem Verschwinden beteiligt ist“, wird der ehemalige Ermittler in einer spanischen Zeitung zitiert. Die Behörden hätten Christian B. bereits vor vier Jahren ausführlich überprüft. „Es wurden aber nie Beweise gefunden, die stark genug waren, um ihn anklagen zu können“, so der Polizist. Er glaubt deshalb, dass Christian B. in diesem Fall unschuldig sei. 

Zeuge will Christian B. erkannt haben

Eine britische Zeugin will den Verdächtigen nach einem Bericht der "Sun" vom Samstag wiedererkannt haben. Er soll sich damals in der Nähe des Appartements der Familie McCann merkwürdig verhalten haben. Die Zeitung nennt die Frau eine "glaubwürdige Zeugin", die den Mann schon wenige Stunden nach dem Verschwinden des kleinen Mädchens in der Ferienanlage in Portugal beschrieben haben soll.
 
Als ihr nun ein Bild von dem Verdächtigen gezeigt wurde, sagte die Zeugin der "Sun" zufolge: "Das ist der Mann, den ich gesehen habe." Scotland Yard wollte den Bericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Wochenende nicht kommentieren.
 
Der aufsehenerregende Zeugenaufruf zur verschwundenen Maddie am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" nährt die Hoffnung, den Fall doch noch lösen zu können. Das damals dreijährige britische Mädchen Madeleine McCann war am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage im portugiesischen Ferienort Praia da Luz verschwunden. Die Ermittler vermuten, dass der Deutsche das Mädchen entführte und umbrachte. Es gibt viele Hinweise, aber die Beweiskette ist nicht geschlossen. "Für einen Haftbefehl oder eine Anklage reicht es noch nicht aus", sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Freitag.
 
Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatten am Mittwoch überraschend bekannt gegeben, dass der 43-Jährige in dem Fall unter Mordverdacht steht. Er ist mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft und sitzt derzeit in Kiel eine Haftstrafe ab, die das Amtsgericht Niebüll 2011 gegen ihn verhängt hatte. Dabei ging es um den Handel mit Betäubungsmitteln.
 

72-Jährige vergewaltigt

Parallel ist wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn Untersuchungshaft angeordnet. Zuletzt verurteilte ihn das Landgericht Braunschweig am 16. Dezember 2019 wegen schwerer Vergewaltigung unter Einbeziehung früherer Strafen zu sieben Jahren Haft. Er hatte 2005, rund eineinhalb Jahre vor dem Verschwinden Maddies, in Praia da Luz eine damals 72-jährige Amerikanerin vergewaltigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Revision liegt beim Bundesgerichtshof.
 
Als Maddie in Praia da Luz an der Algarve verschwand, war der Mann 30. Er hielt sich zwischen 1995 und 2007 regelmäßig in der Region auf, einige Jahre davon in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. Sowohl in Deutschland als auch Portugal wurde er mehrmals straffällig.
 
Die Ermittler schließen weitere bisher unbekannte Straftaten des Mannes nicht aus. Die Staatsanwaltschaft Stendal prüft mögliche Parallelen zwischen dem Fall Maddie und weiteren Fällen.
 
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