Angestellte des Parlaments verdienen mit sinnlosen Jobs ein Vermögen.
Als "Oberster Beauftragter der Aufzüge" oder "Direktor der Kopiergeräte" verdienten sie umgerechnet bis zu 2.600 Euro im Monat, hinzu kamen Prämien für "Pünktlichkeit" oder "gute Ausbildung" - nach Presseenthüllungen über skandalös hohe Gehälter von Angestellten des Parlaments von Paraguay soll nun damit Schluss sein.
Er werde mit Zustimmung der anderen Mitglieder des Senats dafür sorgen, dass diese Gehälter gekappt werden, kündigte der Präsident von Abgeordnetenkammer und Senat, Blas Llano, am Freitag an.
Nach Recherchen der Zeitung "ABC Color" und anderer Medien werden die Mitarbeiter von Senat und Abgeordnetenhaus unverhältnismäßig gut bezahlt. Allein für die beiden Aufzüge des Kongresses waren 16 Angestellte zuständig, bei einem Mindestverdienst von 520 Euro monatlich. Das Durchschnittsgehalt liegt in Paraguay bei knapp 300 Euro monatlich.
13. Gehalt gleich fünf mal pro Jahr
Einige Parlamentsangestellte erhielten demnach bis zu fünf Mal im Jahr ein 13. Monatsgehalt, andere konnten ihr Gehalt mithilfe von Kinderzuschlägen um die Hälfte aufstocken oder bekamen großzügige Einkaufsgutscheine.
Nach Angaben von Senator Llano ließen sich allein durch die Streichung der Privilegien jährlich umgerechnet fast drei Millionen Euro einsparen. Nach seinen Berechnungen arbeiteten allein für den Senat tausend Angestellte. Ihre Gehälter sollen nun von einem externen Wirtschaftsprüfer kontrolliert werden. Paraguay mit seinen sieben Millionen Einwohnern zählt zu den korruptesten Staaten der Welt. Auf der Liste von Transparency International kommt das südamerikanische Land auf Platz 150 von 177.