Streit eskalierte

Toter und Verletzte bei türkischer Kommunalwahl

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Während der Kommunalwahl in der Türkei ist bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung im Südosten des Landes ein Mensch getötet worden.

Elf weitere seien bei dem Vorfall am Sonntag in der Kurdenmetropole Diyarbakir verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Im zentralen Bezirk Sur sei ein Streit über die Wahl des Gemeindevorstehers ausgeartet. Bei der Auseinandersetzung gingen die Beteiligten mit Schusswaffen, Steinen und Stöcken aufeinander los.

Wer genau an dem Vorfall beteiligt war, war zunächst unklar. Die prokurdische Partei DEM (vormals HDP), die im Südosten große Unterstützung hat, teilte auf Anfrage mit, sie prüfe den Vorfall.

Für die kurdische Minderheit im Land ist die Wahl im Südosten besonders wichtig. Dort steht die Partei DEM stark unter Druck. Die prokurdische Partei hatte unter dem Namen HDP bei den vergangenen Kommunalwahlen 65 Bürgermeisterposten gewonnen - die Regierung in Ankara ließ einen Großteil der Politiker aber wegen Terrorvorwürfen des Amtes entheben und durch Zwangsverwalter ersetzen. Präsident Recep Tayyip Erdogan unterstellt der legalen prokurdischen Partei Terrorverbindungen, was diese zurückweist.

61 Millionen Menschen zur Kommunalwahl aufgerufen

Rund 61 Millionen Menschen sind in der Türkei dazu aufgerufen, Bürgermeister, Gemeinderäte und andere Kommunalpolitiker zu wählen. Die Wahlen gelten auch als Stimmungstest für den kürzlich wiedergewählten Präsidenten. Im Fokus stehen die Millionenmetropole Istanbul und die Hauptstadt Ankara, die Erdogans islamisch-konservative AKP vor fünf Jahren an die Opposition verloren hatte.

Die Wahllokale öffneten Sonntag früh und sollten am frühen Abend (Ortszeit) schließen. Mit ersten offiziellen Ergebnissen wurde am späteren Sonntagabend gerechnet.

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