Syrien

Trauerzug: Tausende gegen Assad

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Die Proteste gegen den Präsidenten reißen nicht ab.

Die Massenproteste gegen Syriens Präsident Bashar al-Assad reißen nicht ab. Tausende forderten am Montag auf einem Trauermarsch für acht getötete Demonstranten in der Stadt Homs den Abtritt des Staatschefs, obwohl dieser am Wochenende eine Lockerung der seit fast einem halben Jahrhundert geltenden Notstandsgesetze angekündigt hatte. "Von Gasse zu Gasse, von Haus zu Haus - wir wollen Dich stürzen, Bashar", skandierten die Trauernden einem Augenzeugen zufolge.

Trauer um getötete Demonstranten
"Homs kocht", sagte ein Menschenrechtler der Nachrichtenagentur Reuters. Die acht Demonstranten seien in der Nacht zum Montag in der zentralsyrischen Stadt von Sicherheitskräften erschossen worden. Sie hätten sich an Protesten beteiligt, die ausbrachen, weil ein lokaler Stammesanführer in Haft getötet worden sein soll. Auf die Demonstranten sei "kaltblütig" geschossen worden.

Auch im nördlich von Homs gelegenen Dschisr al-Schughur forderten etwa 1.000 Menschen am Montag den Sturz Assads. Die von den erfolgreichen Revolten in Tunesien und Ägypten inspirierten Proteste in Syrien gehen inzwischen in die fünfte Woche. Menschenrechtsgruppen zufolge wurden bisher mehr als 200 Menschen getötet und Hunderte festgenommen. Assad hat erklärt, Syrien sei Ziel einer Verschwörung. Die Gewalt verursachten Banden und Spione, die mit Waffen aus dem Libanon und dem Irak unterstützt würden. Mehrfach wurden von der syrischen Führung "ausländische Kräfte" beschuldigt, Proteste zu schüren.

Die "Washington Post" berichtete am Montag unter Berufung auf von Wikileaks veröffentlichte diplomatische Berichte, die USA hätten heimlich syrische Oppositionsgruppen finanziert.

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