Der ehemalige US-Justizminister William Barr rechnet bei Bestätigung der Anklagepunkte gegen Ex-Präsident Donald Trump in der Affäre um US-Geheimdokumente mit dessen politischem Aus.
"Wenn auch nur die Hälfte davon wahr ist, dann ist er erledigt", sagte Barr am Sonntag dem Sender Fox News. Er sei über die Brisanz und Anzahl der Dokumente erschüttert. "Ich denke, die Anklagepunkte unter dem Spionagegesetz, dass er diese Dokumente vorsätzlich zurückgehalten hat, sind solide."
Trump reagierte umgehend auf die Kommentare seines ehemaligen Justizministers. In einem Social-Media-Beitrag auf seiner Plattform Truth Social bezeichnete er Barr als "faulen" und "schwachen" Generalstaatsanwalt. Trump warf Barr vor, die Kommentare aus Verärgerung gemacht zu haben und behauptete, es handle sich um Fehlinformationen. "Schalten Sie Fox News aus, wenn dieses feige Schwein auf Sendung ist." Nach Angaben seinen Wahlkampfbüros soll Trump am Dienstag um 20.15 Uhr (Ortszeit/0015 GMT am Mittwoch) in seinem Golfklub in Bedminster, New York, eine Rede halten.
Anklageschrift veröffentlicht
Der am Freitag veröffentlichten Anklageschrift zufolge soll er unter anderem vertrauliche und streng geheime Dokumente zum US-Atomprogramm sowie zu möglichen Schwachpunkten der USA im Falle eines Angriffs zurückgehalten haben. Auch soll der Republikaner einer anderen Person ein Dokument des Verteidigungsministeriums gezeigt haben, das als Angriffsplan gegen ein anderes Land beschrieben wird.
Weiteres Material stamme von Geheimdiensten wie CIA und NSA. Trump wird zudem Justizbehinderung vorgeworfen. Er soll nach früheren eigenen Angaben am Dienstag in Florida vor Gericht erscheinen.