Gaza-Krieg

Trump droht der Hamas: "Sobald ich das Wort sage"

Israel fordert die islamistische Hamas zur Übergabe aller toten Geiseln auf und droht bei Nichteinhaltung des Waffenruhe-Abkommens mit der Rückkehr zum Krieg im Gazastreifen.  

Verteidigungsminister Israel Katz sagte laut der israelischen Nachrichtenseite "ynet", das Abkommen verlange die Entwaffnung der Hamas sowie die Übergabe aller lebenden und toten Geiseln. Sollte sich die Terrororganisation weigern, dies einzuhalten, werde Israel die Kämpfe wieder aufnehmen.

Er habe das Militär angewiesen, für diesen Fall einen umfassenden Plan auszuarbeiten. Die Hamas hatte am Abend zwei weitere Leichen übergeben und nach eigener Darstellung damit alle für sie erreichbaren Überreste von Geiseln ausgehändigt. Laut Vereinbarung muss sie insgesamt 28 Geiselleichen übergeben. Bisher hat die Hamas zehn Leichen übergeben, davon sind sieben identifiziert. Bei einer Leiche handelt es sich nach israelischen forensischen Erkenntnissen nicht um die sterblichen Überreste einer Geisel. Die zuletzt übergebenen zwei Leichen trafen unterdessen zur Identifizierung im nationalen forensischen Institut ein.

Hamas dementiert

In einer Erklärung der Hamas hieß es: "Was die übrigen Leichen betrifft, so sind zu ihrer Bergung außerordentliche Bemühungen und spezielle Ausrüstungen nötig". Man unternehme große Anstrengungen, um die Sache abzuschließen. Israels Armee erklärte: "Die Hamas ist verpflichtet, sich an die Vereinbarung zu halten und die nötigen Schritte zu unternehmen, um alle Geiseln zurückzugeben."

Die Terrororganisation erklärte jedoch, sie habe ihre Verpflichtungen aus dem Waffenruhe-Abkommen erfüllt. Bereits am Montag hatten die Islamisten die letzten 20 lebenden Geiseln im Gazastreifen freigelassen. Die erste Phase der von US-Präsident Donald Trump initiierten Waffenruhe sieht die Freilassung und Übergabe aller lebenden und toten Geiseln vor. 

 

Die Infografik zeigt den Verlauf des Gaza-Kriegs von Oktober 2023 bis Oktober 2025 mit wichtigen Ereignissen, Opferzahlen und geografischen Karten. Zu Beginn werden bei einem Angriff der Hamas 1.200 Menschen in Israel getötet und 251 Geiseln genommen. Die israelische Gegenoffensive führt zu 67.000 palästinensischen Todesopfern laut Hamas. Der Konflikt weitet sich auf den Iran und den Libanon aus, mit weiteren Angriffen und Bombardierungen. Es gibt zwei Waffenruhen, mehrere Geiselbefreiungen und internationale Kritik an Israels Vorgehen. Am Ende werden die letzten Geiseln freigelassen und 2.000 palästinensische Häftlinge ausgetauscht. Quelle: APA.

 

 

Auch Trump droht

Viele Leichen von Geiseln könnten unter den Ruinen ausgebombter Gebäude oder in Tunnelschächten verschüttet sein. "Dies ist eine sehr komplizierte Situation", sagte ein ranghoher US-Berater. "Ich kann Ihnen sagen, dass wir hier nicht weggehen werden, bis alle (Geiseln) nach Hause kommen."

Sowohl israelische als auch US-Beamte befürchten laut der US-Nachrichtenseite "Axios", dass rechtsextreme Minister in Israels Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu die Frage der Rückgabe der toten Geiseln nutzen werden, um das Waffenruhe-Abkommen zu untergraben und auf eine Wiederaufnahme des Krieges zu drängen. "Wir können nicht zulassen, dass das Abkommen scheitert", wurde ein Beamter der US-Regierung zitiert.

Der US-Sender CNN zitierte US-Präsident Donald Trump, er würde erwägen, Israel die Wiederaufnahme der Kämpfe zu erlauben, sollte die Hamas sich weigern, ihren Teil der Vereinbarung einzuhalten. Israels Armee könne wieder loslegen, "sobald ich das Wort gebe", habe Trump im kurzen Telefonat gesagt.

Israel teilte der Trump-Regierung laut "Axios" mit, dass es entschlossen sei, zur zweiten Phase des Abkommens überzugehen, in der von der Hamas die Entwaffnung und Abgabe der Macht verlangt wird und sich Israels Armee weiter aus dem Gazastreifen zurückziehen soll. Regierungsvertreter betonten demnach jedoch, dass der Übergang zur zweiten Phase schneller verlaufe, wenn die Leichen rasch zurückgebracht werden. Trump zufolge laufen bereits Verhandlungen zu weiteren Punkten seines Plans für ein Ende des Gaza-Kriegs

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